Die Kölner InDesign Usergroup hat am vergangenen Mittwoch im Essener Berufskolleg Ost eingeladen, sich live die neue Adobe Creative Suite 5 vorführen zu lassen. Die Veranstalter rechneten mit rund 50 Teilnehmern, erschienen sind fast 80 – ein Erfolg. Und was es zu sehen gab, begeisterte alle Anwesenden: die neuen Funktionen in Photoshop, InDesign und Illustrator.

Pünktlich um 18.30 Uhr wurde das Event gestartet. Frank Münschke, Marc-Oliver Thoma und Tim Gouder der InDesign User Group Cologne eröffneten den Abend. Eingeladen, um CS5 vorzustellen, haben Sie Rufus Deuchler, Software-Evangelist. Auch war Ingo Eichel, beschäftigt bei Adobe für Business Development Deutschland, Österreich, Schweiz, vor Ort.
Rufus Deuchler, Grafiker aus Florenz, zeigte auf seine ganz persönliche, unterhaltsame und lustige Art, wofür die neuen Produkte der Creative Suite 5 stehen. Vorgestellt wurden im Detail: InDesign, Illustrator und Photoshop in den jeweils neuesten Versionen. Vorweg: An einigen kleinen Stellen hakte die Software noch, denn es wurde noch eine Beta-Version gezeigt. Zudem haben wir von Beyond-Print ein kurzes Statement von Ingo Eichel und Rufus Deuchler eingefangen:
[media id=80]Die CS5 Version von InDesign steht ganz im Zeichen von interaktiven Dokumenten für digitale Medienangebote. Auch wurden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit deutlich verbessert. So lassen sich nun aus InDesign heraus interaktive Freigabeprozesse starten. Zusätzlich hat Adobe an vielen Stellen die Vorschläge von Designern eingearbeitet und es wurden viele kleine Details verbessert. So kann man nun problemlos Fonts mit einem Dokument mitschicken – die nervigen „Font fehlt“ Meldungen gehören damit der Vergangenheit an. In CS5 ist zudem in jedem Programm nun mit Mini-Bridge der Bridge-Asset-Manager integriert. Ein weiteres neues Feature ist das „Page Tool“ mit dem sich problemlos die Eigenschaften (wie zum Beispiel die Dimension) einzelner oder gruppierter Seiten einfach ändern lassen.
Vor allem das neue Donut-Tool stieß auf Begeisterung. So lassen sich nun Bilder mit nur einer Hand über die Maus drehen, in ihrem Rahmen bewegen, platzieren, etc. Auch werden nun Objektrahmen gezeigt, selbst wenn man nicht im Arbeitsmodus ist.
Als großes neues Feature wurde das Gap-Tool eingeführt. Es wird in Zukunft sehr häufig genutzt werden, um problemlos die Abstände zwischen gruppierten Bildern und anderen Objekten mit nur einem Mauszeig verändern zu können. Rufus Deuchler fasst es mit Worten zusammen, was die anwesenden bisher nur denken: „Es sind zwar nur Kleinigkeiten, die geändert wurden. Aber gerade diese Kleinigkeiten machen uns das leben deutlich einfacher.“
Weiter zeigte der Evangelist, wie man ganz einfach interaktive Dokumente erstellen kann. Dazu gibt es jede menge neue Funktionen, die man nutzen kann: So lassen sich Animationen nun in InDesign erstellen, Bewegungspfade definieren. Um sowohl Mediengestalter für interaktive und gedruckte Produkte zufriedenzustellen, gibt es in Zukunft neben dem Export in Flash (FLA) und SWF auch die Möglichkeit, PDF Print und PDF Interactive auszuwählen.
Zu den größten Neuerungen für Illustrator zählt das neue Shape Builder Tool mit dem sich zum Beispiel ganz einfach eine Anzahl von Kreisen problemlos zu einem Bärengesicht zusammenfassen lassen. Erweitert wurde das perspektivische Zeichnen. Zudem wurde Pixel Perfect Drawing eingebunden, mit dem sich nun pixelgenaue Grafiken zum Beispiel für das Internet erstellen lassen.
Nun zu Photoshop CS5 – vorweg: Dieser Teil der Präsentation hat die meisten „Ahhs“ und den häufigsten Applaus geerntet – was womöglich daran lag, das die meisten mit Photoshop gearbeitet haben. Kleiner war die Anzahl an InDesign und noch kleiner die Zahl der Illustrator-Nutzer.
Rufus Deuchler kam gleich zur Sache. Eine der wichtigsten Neuerungen ist das „Content Aware“-Füllen. Damit lassen sich problemlos Menschen im Vordergrund entfernen und der Hintergrund wird automatisch angepasst (Video). Ähnlich lassen sich nun zum Beispiel Stromleitungen in einem Bild mit nur einem Wisch ganz einfach entfernen.
Eine weitere wichtige Neuerung sind die erweiterten 3D-Möglichkeiten von Photoshop. So lassen sich aus Ebenen, Texten, Formen ganz einfach 3D-Objekte erzeugen, Rastern und auch über Raytracing komplett den Schattenwurf berechnen. Einfacher war die Erstellung von 3D-Objekten in Photoshop noch nie.
Als vorletzten Punkte zeigte Rufus Deuchler, wie man in Zukunft Objekte ganz einfach verändern kann. Dazu nahm er einen Elefanten, legte ein Gitternetz darauf, markierte 3 Punkte und konnte so problemlos die Haltung des Elefantenrüssels ändern. Diese Funktion nennt sich in der englischen Originalfassung Puppet Warp (Video). Mögliche Anwendungsgebiete werden in Zukunft Gesichter sein, da man nun ganz einfach die Lage von Gesichtspunkten (Nase/Mund/Augen) bestimmen und verschieben kann.
Zuletzt zeigte Rufus die neuen HDR-Möglichkeiten von Photoshop. So lassen sich 3 ähnliche Fotos zu einer HDR Aufnahme einfach und automatisch zusammenlegen und der Ghosting Effekt über „Remove Ghosting“ entfernen. Zudem bietet Photoshop nun die Möglichkeit, ein HDR Foto aus nur einem einzigen Foto zu erstellen. Dies geschieht über HDR Toning.
Als Veröffentlichungstermin für die finale Version der Creative Suite 5 ist der 7. Mai angesetzt. Die deutsche Fassung soll nur wenige Tage später (ca. 3 bis 4 Tage) auf den Markt kommen. (Daniel Schürmann)