Mit einer Anzeigenkampagne startet Adobe gegen Apples Lizensierungspolitik, die es Entwicklern verbietet, die Programme der meisten Fremdanbieter – darunter auch Adobes Flash – zur Programmierung von Apps zu nutzen.

Es ist immernoch kein Ende der Streits zwischen Adobe und Apple in Sicht. Wir berichteten bereits damals. Nun startet Adobe eine Anzeigenkampagne, die eindeutig gegen Apples Lizensierungspolitik gerichtet ist. Die Anzeigen sind provokativ und sollen zeigen, dass Adobe, entgegen früheren Ankündigungen, im Kampf mit Apple nicht klein beigibt.
Zu sehen ist zunächst eine große Anzeige auf der steht: „Wir lieben Apple“ mit dem Adobe-Symbol darunter. Dann folgt: „Was wir nicht mögen, ist jemand, der uns die Freiheit nimmt, zu wählen, was wir tun, wie wir es tun und was man im Internet erleben kann.“ Eine eindeutige Anspielung auf die Änderung von Apples Lizenzierungspolitik im April.
Die Anzeige bietet einen Link zu einer Webseite von Adobe, wo die Unterstützung von HTML5, CSS und H.264 betont wird. Adobe-Gründer Chuck Geschke und John Warnock haben einen offenen Brief beigesteuert. Darin betonen die beiden die Bedeutung von offenen Märkten sowie freier Entscheidung. Das Geniale am Internet sei die nahezu unendliche Offenheit gegenüber Innovationen, so schreiben sie.
„Kein Unternehmen, egal wie groß oder kreativ, sollte diktieren, was man kreieren kann, wie man es kreiert und was man im Internet erfahren kann“, heißt es wie in der Anzeige. „Wir glauben, dass Apple durch den gegenteiligen Ansatz einen Schritt unternommen hat, der das nächste Kapitel des Internets behindern könnte, bei dem mobile Geräte Computer überholen, jeder selbst ein Herausgeber sein kann und Inhalte überall und jederzeit abrufbar sind.“
Am Ende bliebe die Frage, wer das Internet kontrolliere. Cucks und Warnock sind der Meinung: niemand, oder alle, aber definitiv nicht ein einziges Unternehmen. Der Streit zwischen Adobe und Apple dauert bereits seit Anfang April an, als Steve Jobs bei der Vorstellung des neuen iPhone OS 4 die neuen Lizenzierungsregeln verkündete und sich gegen Adobe ausgesprochen hatte. Vor zwei Wochen hatte Steve Jobs ebenfalls mit einem offenen Brief reagiert. (Marco Schürmann | Quelle: golem.de)