Äußerst scharf: Der neue Online-Editor Chili Publisher 5.0

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Umfangreicher als die bisherigen und mit knackigen Features gespickt, kommt die Version 5.0 von Chili Publisher daher. Aber hat dieses Tool in der fünften Version eine reale Zukunftsberechtigung im heiß umkämpften Web-to-Print Markt?

Uns interessieren hier die Merkmale, die den Editor im Vergleich zu Konkurrenzangeboten qualifizieren, von denen ebenso einige die Vorzüge von Crossmedia-Anwendungen und präkonfigurierbaren Templates kennen und anbieten.

Auf Basis eines jährlichen Wachstums von etwa 20% hat sich der belgische Softwareentwickler Chili Publish entschlossen, die mittlerweile fünfte Version des bisher so erfolgreichen und von vielen Druckern eingesetzten Editors rauszubringen, den Chili Publisher 5.0. Ein weiterer Kandidat, welcher  mit seiner Soft- und Hardwarelösung das Potenzial hat, weiterhin den Web-to-Print Markt mitzubestimmen.

Beispiel-Vorschau für ein neues GUI, das mit Version 5.0 kommt; Quelle: chili-publish.com
Beispiel-Vorschau für ein neues GUI, das mit Version 5.0 kommt; Quelle: chili-publish.com

Über den Online-Dokumenteneditor wurde an gleicher Stelle bereits berichtet – nun sollen Sie einen etwas detaillierten Einblick über den Umfang des aktuellsten, im März angekündigten Tools bekommen. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen 4.0 (2013) und 4.5 (2015) hat sich wieder einiges getan. Also: Was konnten die Alten und was kann der Neue?

Sowohl die E-Business Print-Lösung von Obility als auch die Agfa Apogee StoreFront, ein cloudbasiertes Web-to-Print-System, haben beispielsweise schon die vorigen Versionen des umfassenden Editors für Web-to-Print-Umgebungen eingebunden. Damit konnten sie ihren Kunden (teilweise in OEM-Versionen) schon durch die große Fülle an kundenspezifisch anpassbaren und zudem einfach bedienbaren browserbasierten Bearbeitungsfunktionen – sowohl für Flash als auch für HTML5 – Shops mit einem leistungsfähigen Editor zur Verfügung stellen. Neben den umfangreichen Funktionen des Editors war für die meisten Businesskunden dabei die Umsetzung der Markenrichtlinien direkt im Editor ausschlaggebend. Schon in diesen Versionen war die Visualisierung komplexer Renderings durch die Unterstützung von Flash und HTML5 möglich; daneben gab es bereits den Export von HTML und ePub-Formaten für die Erstellung verschiedener Printprodukte, wie z.B. Mailings oder Werbebanner.

Und der Neue? Die Ausstattung liest sich ausgesprochen gut: Importmöglichkeit für verschiedene Quellformate wie InDesign, XML oder PDF; vollständige HTML5-Fähigkeit; eine offene und zugleich umfassende API, die auch mit Hilfe von iframes die Einbettung in bestehende Webseiten ermöglicht sowie die Ausgabe hochwertiger PDFs, InDesign-Dateien, XML, HTML, Digital Signage und ePub-Formaten.

Der Funktionsumfang des Chili Publishers 5.0; Quelle: chili-publish.com
Der Funktionsumfang des Chili Publishers 5.0; Quelle: chili-publish.com

Chilis Online-Editierumgebung hält einige Optionen zur Änderung feinster Details am Produkt bereit. Dabei offeriert Chili seine Editor-only-Lösung zur Einbindung in Printshops – und allgemeiner auch in andere vorhandene Workflows – mit Zuschnitt auf die vom Nutzer gewünschte Funktionsbreite und -tiefe. Und natürlich können die verschiedenen Funktionen im Webbrowser, anwenderabhängig und den eingeräumten Berechtigungen entsprechend, dann zum Editieren verfügbar gemacht werden – die skalierbare Architektur schafft Flexibilität bei der Einbindung und im Umgang mit den Publishing-Möglichkeiten; die Corporate-Design-fähige Anpassung wird dadurch ebenso ermöglicht.

Im Detail werden mit der neuen Version Ansichten für 3D-Faltung und 3D-Modelle in HTML verfügbar gemacht, die Einbindung dynamischer Images aus externen Quellen über Webseiten- bzw. URL-Feed sowie eine verbesserte Texteinpassung im Dokument ermöglicht. Naheliegend war es dann auch, eine weitere Verbesserung der 3D-Darstellungsgüte im Chili Viewer bereitzustellen – bei diesen Merkmalen wird dann ganz auf die Einhaltung der Markenkonsistenz des Kunden gesetzt. In Sachen Produktivität wird nun auch die Unterstützung der API für die Google-Drive-Cloud bereitgestellt, um dem Kundenwunsch nach seinem Speicherort nachzukommen. So stellen sich die Belgier im Hinblick auf die Einbindung in bestehende Systeme noch breiter auf.

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„Innovativ, umfangreich und zugleich einfach einzubinden – so präsentiert sich Version 5.0 des Chili Publishers, der mit der geräteabhängigen GUI-Anpassung einen echten Fortschritt bietet.“ – Bernd Zipper

Noch interessanter jedoch ist, mit welchen Kernfunktionen Chili das neue Tool noch ausgestattet hat: die neue Benutzeroberfläche, ergänzende – bisher eher InDesign vorbehaltene – Effekte und die Unterstützung und Editierbarkeit asiatischer Sprachen. Das neue GUI bildet dabei die Basis zur Nutzung des Editors auf beliebigen Geräten, und zwar durch HTML5-Canvas-Unterstützung. Demnach ist das vom Desktop gelöste Editieren auch auf jeglichem Mobilgerät, ob mit oder ohne Touchscreen, kleinem oder großem Display, möglich. Die gehen also mit der Zeit und lösen sich von dem Zwang der Desktop-Nutzung für Kreativ- und Designarbeiten. Effektmäßig gewinnt der Publisher z. B. noch Funktionen für Schlag- und Innenschatten sowie Schliff und Prägung für Frames und Texte hinzu. Zu den bisherigen Sprachen gesellen sich nun auch Chinesisch, Koreanisch und Indonesisch, die in die Dokumente mit einbezogen und auch bearbeitet werden können. Bemerkenswert ist auch, dass vor allem mit Blick auf den Verpackungsmarkt eine verbesserte Textumfangsberechnung für nicht verknüpfte Textrahmen implementiert wurde. Damit wird die Größenanpassung für Textteile, die – um die Produkte auch in anderen Ländern vertreiben zu können – unbedingt in andere Zielsprachen übersetzt werden müssen (z. B. Nutzungs- oder Gefahrenhinweise), optimiert und damit auch die Einhaltung der Corporate-Design-Merkmale in Bezug auf ihre Größe garantiert. All das hält den Editor in der Version 5.0 auch weiterhin zukunftsfähig und versorgt die Businesskunden mit weiteren Expansionsmöglichkeiten.

My Take: Der Chili Publisher 5.0 befähigt Abnehmer mit umfangreichen Bearbeitungsfunktionen für die meisten Editor-Zukunftsaufgaben. Markenkonforme Anpassung und die Einschränkungsmöglichkeit des Editors für weniger routinierte Nutzer, ergeben eine große Flexibilität in der Verwendung. So mächtig dieses Werkzeug auch ist, so umfangreich und komplex ist es auch. Nicht jeder braucht ein Funktionsset in diesem Umfang – aber wer sich mit Web-to-Print und Online-Editierung beschäftigt, sollte sich dieses Werkzeug genauer anschauen.

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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