Panels auf den Hausdächern werden künftig elektrischen Strom aus jener Energie der Atmosphäre erzeugen, die sich sonst in Blitzen entladen würde. Das stellen brasilianische Forscher auf dem Treffen der American Chemical Society in Boston in Aussicht. Elektrizität aus der Atmosphäre als neue Energiequelle?

Mit der neuen Art von Elektrizität können Häuser beleuchtet oder Elektroautos betrieben werden, erklärte der Studienleiter Fernando Galembeck von der Universität Campinas. Die Wissenschaftler zeigten, dass sich Aluminium-Partikel bei hoher Luftfeuchte positiv, Silizium-Partikel hingegen negativ laden.
Die entstehende Ladung nennen die Forscher „Hygroelektrizität“, wobei das „Hygro“ für „Feuchtigkeit“ steht. Energie aus feuchter Luft kann ihrer Ansicht nach in elektrischen Strom verwandelt werden, was besonders für die Tropen eine Perspektive ist. Ein positiver Nebeneffekt davon sei, dass damit zugleich auch die natürliche Entladung der Atmosphäre durch Blitze verhindert oder zumindest verringert wird. Die Brasilianer testen derzeit, welche Metalle sich für Panels am ehesten eignen. Der Schritt zum Produkt liege jedoch noch in weiter Zukunft.
In Europa wird derzeit nicht auf diesem Gebiet geforscht. Sollte aus Brasilien aber brauchbare Ergebnisse kommen, dürfte es auch hierzulande nicht mehr lange dauern. (Daniel Schürmann | Quelle: pressetext.de)