Das US-Blog „Venture Beat“ berichtete davon, dass der Online-Versandhändler Amazon einen Kauf des mobilen Betriebssystems webOS in Erwägung zieht, nachdem Hewlett Packard Mitte August angekündigt hatte, keine weiteren Geräte mit webOS mehr herstellen zu wollen. Doch was ist an dem Gerücht dran?

Hewlett Packards bisheriger Chef Léo Apotheker wurde durch Meg Whitman ersetzt. Sie soll die bisherige Strategie fortsetzen. Ob die Strategie jedoch den Verkauf des vom übernommenen Palm entwickelten webOS vorsieht, ist immer noch unklar. Seitdem sind viele potentielle Käufer im Gespräch wie z.B. Samsung oder HTC – auch eine Lizensierung des Betriebssystem ist denkbar. Jon Rubinstein, ehemaliger Palm-Chef und derzeitiger HP-Mitarbeiter, ist seit Ende des letzten Jahres Mitglied in Amazons Aufsichtsrat.
Amazon setzt bei seinem vor kurzem vorgestellten Tablet, dem Kindle Fire, vermehrt auf den Vertrieb und die Wiedergabe digitaler Inhalte. Dass es auf Android basiert, ist hier eher Nebensache und wird nicht in den Vordergrund gerückt. Grund dafür ist, dass es sich bei dem Betriebssystem um eine wohl stark angepasste Version von Android handelt, ohne Zugriffe auf Google Market, etc.
Ob Amazon wirklich einen Kauf von webOS plant? Wahrscheinlicher ist, dass man Interesse an Patenten habe, um sich gegen entsprechende Klagen abzusichern, denn in letzter Zeit sind vermehrt Patentstreitigkeiten zu verzeichnen wie z.B. zwischen Microsoft und Apple oder Apple und Samsung. Amazon verdient – anders als andere Gerätehersteller – nicht mit dem Gerät selbst, sondern mit dem Verkauf von Inhalten für das Gerät und dafür muss eine Verbreitung des Geräts gewährleistet werden können.
Was nun mit webOS passiert, ist immer noch unklar. Amazon arbeitet jedoch an weiteren Tablets, wie z.B. einer 10-Zoll-Variante des Kindle Fires, die zum Weihnachtsgeschäft den Markt erreichen soll. Ob Amazons Tablet auch in Deutschland den Markt erreichen wird, steht nicht fest, man kann aber davon ausgehen.
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(Marco Schürmann | Quelle: hartware.de)