Mit dem ‚App Inventor‘ hat Google eine kostenlose Entwicklungsumgebung vorgestellt, mit der auch Menschen ohne Programmierkenntnisse Applikationen für Android-Geräte entwickeln können. Mit fertigen Programmbausteien lässt sich somit eine App wie in einem Puzzle zusammenbauen.

Wer Interesse an der neuen Entwicklungsumgebung hat, kann sich ab sofort auf der Projekt-Website mit seiner Google-Mail-Adresse registrieren und wird dann sofort informiert, sobald der App Inventor bereitgestellt wird. Im Laufe der kommenden Wochen soll es soweit sein.
Harold Abelson, Informatikprofessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), soll für den App Inventor verantwortlich sein. Innerhalb eines Sabbatjahres hat er das Projekt bei Google geleitet.
„Unser Ziel ist es, die Menschen in die Lage zu versetzen, in der Welt der mobilen Geräte selbst schöpferisch tätig zu werden, und nicht nur Konsumenten zu sein“, sagt Abelson. „Das war nur dadurch möglich, dass die Android-Architektur so offen ist.“ Vor allem jüngere Anwender sollen mit dem App Inventor dazu angeregt werden, ein wenig herumzuexperimentieren.
Trotz der einfachen Bedienung ist der App Inventor keinesfalls nur auf simple „Hallo Welt“-Anwendungen beschränkt, erklärte Abelson. Man kann so beispielsweise auch auf den GPS-Empfänger zugreifen und damit einfache standortbezogene Anwendungen entwickeln. Auch über eine Schnittstelle mit dem Internet lassen sich unter anderem Dienste von Amazon oder Twitter in die Programme mit einbauen.
Ein YouTube-Movie zeigt den App Inventor in Aktion:
Der App Inventor basiert auf Java, speziell auf der Open Blocks Java Library, die vom MIT betreut wird. Der Compiler, der für die Übersetzung der „Bauwerke“ in Android-Programme zuständig ist, nutzt das Kawa Language Framework. (Marco Schürmann | Quelle: golem.de)