Steve Jobs hat vor seinem Tod versprochen, Schülern das Tragen ihrer zumeist schweren Bücher abnehmen zu wollen. Nun hat das von ihm gegründete Unternehmen Apple seine Vision von Lehrbüchern vorgestellt. Diese sind interaktiv, immer aktuell, mit zahlreichen ergänzenden Funktionen und liegen natürlich auf dem iPad vor.

Als Basis für die neuen Lehrbücher dient das gestern vorgestellte iBooks 2 – eine um weitere Funktionen ergänzte iBooks software zur Darstellung und Anzeige von digitalen Büchern. Dank der interaktiven Funktionen will man Schulkinder wieder stärker für Bücher interessieren. Ein weiterer Vorteil des iPads ist, dass es leichter ist als die meisten großen Schulbücher und es zudem rund 20.000 Apps für das iPad im Bereich Bildung gibt. Allerdings liegen die Kosten für ein iPad deutlich über dem von Büchern – selbst wenn man es auf eine mehrjährige Schullaufbahn bezieht bleibt fraglich, ob Eltern und Schüler durch leicht günstigere Lehrbuchkosten die Kosten eines iPads amortisieren können.
Weitere Vorteile sind eine Volltextsuche innerhalb der Bücher; ein langwieriges Nachschlagen bleibt Schülern also erspart. Passende Textstellen zu einem Thema lassen sich schnell über eine Suche finden. Kann man mit einem Wort nichts anfangen, so gibt es ein Glossar in dem sich unbekannte Begriffe schnell nachschlagen lassen. Markierungen und Anmerkungen lassen sich zudem auf sogenannte Notizzettel übernehmen, die an eine beliebige Stelle im Buch abgelegt werden können.
Inhalte von Lehrbüchern sollen dank iBooks 2 nicht mehr nur statisch sein. Es lassen sich wie bereits bei bisherigen E-Books und E-Magazinen bekannt auch Slideshows, Videos und Audio-Inhalte sowie interaktive Inhalte (Quiz) einbinden. Auch räumliche Grafiken lassen sich darstellen und erlauben so zum Beispiel den Blick in den menschlichen Körper.
Die passenden Lehrbücher werden über den iBook Store in der Kategorie „Textbooks“ verkauft und kosten etwa 15 US-Dollar. In Deutschland ist diese Kategorie noch leer. Derzeit gibt es Bücher die bis zur 12. Klasse der amerikanischen High School Inhalte abbilden. Allerdings sind die Bücher sehr groß – zwischen 800 und über 2 GB. Viele Lehrbücher kriegen Schüler also nicht auf ein kleines 16 GB iPad. Zu den ersten Verlagen die mit Apple zusammen arbeiten zählen Pearson, McGraw Hill und Houghton Mifflin Harcourt. Ob und wann ein Start in Deutschland angedacht ist, dazu gibt es noch keine Informationen.
Mit iTunes U stellt Apple zudem einen weiteren Dienst für Schulen vor, bei dem bisher nur Universitäten ihre Lehrinhalte wie Vorlesungen, Scripte, Übungen den Studenten zur Verfügung stellen können. Diese können dann auf einem iPad und iPhone angesehen und in iBooks 2 gelesen und mit Notizen versehen werden. Der Dienst wird in Zukunft auch auf Schulen ausgeweitet, so Apple
Was meinen Sie zu dem Thema? Tauschen Sie sich über die Kommentarfunktion mit unseren anderen Lesern aus. Zudem können Sie sich täglich über unsere Facebook-Seite auf dem neuesten Stand halten oder dort unsere Beiträge kommentieren.
(Daniel Schürmann | Quelle: heise.de)