Dass die Konzentration und Arbeitsleistung bei Müdigkeit sinkt, ist kein Geheimnis. Doch die negativen Folgen kann man verringern: Durch Team-Arbeit. Forscher der Londoner South Bank University berichten in der Zeitschrift „Experimental Psychology: Applied“ über die Folgen der Müdigkeit und wie man sie verhindern kann.

Besonders für Berufe wie Ärzte oder Piloten seien richtige Entscheidungen und fehlerfreies Handeln wichtig. „Teams haben das Potenzial, die Schwächen von Einzelnen zu kompensieren – sofern die Gruppe gut gemanagt ist“, so Organisationspsychologe Guido Hertel von der Universität Münster. Gerade dort, wo das Umfeld komplex und variabel ist, sei Team-Arbeit eine gute Wahl.
Die Forscher aus London testeten 171 Soldaten an einem Trainingswochenende, zum Teil in ausgeruhtem Zustand nach dem Schlaf, zum Teil aber auch am Ende von Einheiten, wenn sie erschöpft sind. Dabei mussten Mathematikaufgaben mit mehreren Lösungswegen gelöst werden. Wer müde war, erbrachte dabei schlechtere Leistungen als jener, der ausgeruht war. Waren die Soldaten in einem Team, konnten sie trotz Müdigkeit gute Ergebnisse erzielen.
Daniel Frings, Studienleiter, erklärt: „Teams sind höher motiviert und erlauben es, selbst bei Erschöpfung verschiedene Lösungen zu vergleichen um die besten Entscheidung zu finden“. Ist bei Müdigkeit keine Team-Arbeit möglich, sollten die Mitarbeiter immerhin entsprechend geschult sein, so Frings. Wichtige Entscheidungen sollen dabei lieber auf später verschoben werden.
Doch garantiert ist ein Erfolg bei der Arbeit im Team nicht. Fehlentscheidungen seien trotzdem noch möglich, z.B. wenn Einzelne ihre Meinungen an denen der anderen orientieren, betont Hertel. Er rät: „Um das hohe Potenzial zu nutzen, braucht ein Team gute Moderation und Wissen darüber, wie Teamprozesse ablaufen. Schulungen sind hier sehr nützlich“.
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(Marco Schürmann | Quelle: pressetext.com)