Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) arbeitet an einem Headset, das Astronauten bei medizinischen Notfällen im All zur Seite stehen soll. Das „Computer Assisted Medical Diagnosis and Surgery System“ (CAMDASS) setzt ganz auf Augmented-Reality, erkennt den Körper des Patienten und zeigt am Head-Up-Display, wie vorgegangen werden muss.

Prototyp für Ultraschall-Untersuchungen
Aktuell ist die Entwicklung noch in einer frühen Phase. Ein erster Prototyp ist fokussiert auf Ultraschall-Untersuchungen. CAMDASS könnte in Zukunft aber weit mehr beherrschen und eventuell auch schwierigere und kritischere Operationen für geschulte Besatzungsmitglieder ermöglichen.
Das Headset verfügt über einen Bildschirm und Kameras, die für jeden Träger individuell eingestellt werden können. Im PC-gestützten System können auch Körper und Daten – etwa einer Raumstations-Crew – registriert werden. Dies dient dazu, um Hinweise und Vorgaben schließlich präzise in der Wiedergabe auf einem virtuellen Abbild des Körpers visualisieren zu können, sollte ein Ernstfall eintreten. Derzeit wird dies genutzt, um Anweisungen zur Positionierung der Ultraschallsonde unter Nutzung einer Infrarotkamera und Stereo-Ohrhörern zu geben.
CAMDASS wurde bereits von einigen Medizin- und Krankenpflege-Studenten sowie Mitarbeitern des Roten Kreuzes und Ärzten am Saint-Pierre-Universitätsspital in Brüssel getestet. Nach Angaben der ESA gestaltete die Handhabung des Ultraschallkopfes unter Verwendung des Headsets auch für ungeschultes Personal wesentlich einfacher, wenn es darum ging, schwierigen Vorgaben zu folgen. Wann das System bereit ist, um erstmals auch im All getestet zu werden, lässt sich noch nicht abschätzen.
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(Daniel Mittendorf | Quelle: pressetext.com)