„Aus Fehler anderer wird man klug“

0

(24. November 2008 – ds) Zum sechsten Mal trafen sich Fachleute der IT, Printmedien, Kommunikation, Werbung, Design und Marketing zu einem zweitätigen, spannungsgeladen Informations-Marathon und Meinungsaustausch. Heute bringen wir Ihnen den achten Teil unseren ausführlichen Web-to-Print-Forums Bericht: „Aus Fehler anderer wird man klug“ – Holger Schmidt, konzept-ix.

Praktische Entscheidungshilfe und Hilfe beim Vermeiden der Stolpersteine, das ist, was der sehr erfahrene Systemintegrator Holger Schmidt („Ich bin zwar ein Pionier auf diesem Gebiet, aber noch lange kein Veteran!“), konzept-ix, Saerbeck.

Gebeten, die wichtigsten „do not“-Regeln zu nennen (der Rest des Forum handelte ja praktisch durchgängig von den „DOs“) gab er dem Publikum dieses mit auf dem Nachhauseweg (und danach) zu bedenken:

1.    „Web-to-print“ – die Begrifflichkeit bringt kaum noch Klarheit. Also fragen Sie auch gar nicht nach w2p. Lösung: formulieren Sie ganz einfach, was Sie WIRKLICH wollen.

2.    Projektbeschreibung – je umfangreicher, desto hinderlicher; je unpräziser, desto unbrauchbarer. Lösung: Konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Punkte, auf das, was unverzichtbar ist.
3.    Geschäftsmodell – Viele Interessenten wissen eigentlich gar nicht, was sie mit einer w2p-Lösung letzten Endes wirklich vor haben.  Lösung: Es ist besser zu wissen, womit man Geld verdienen will, als welche Werkzeuge dazu einzusetzen sind. Und: was kann man wirklich schultern an Lasten zur Einführung und Betrieb von w2p-Lösungen.
4.    „Richtige“ Technologie – es gibt keine Trends und Lösungen, die generell richtig sind. Lösung: Man sollte die verschiedenen potentiell einsetzbaren Technologien grundsätzlich verstehen, um wirklich Entscheidungen treffen zu können. Auch wenn es mühsam und aufwendig ist – man kommt nicht dran vorbei.

5.    Richtige Anwendung: „Ich brauch keinen Shop, ich will nur was bestellen“; manchen Interessenten ist wirklich nicht bewusst, was die Funktionen und Möglichkeiten wirklich sind – und über- oder unterschätzen sie massiv. Und: vor allem müssen die eigenen (potentiellen) Kunden lernen, mit w2p umzugehen Lösung: Kenntnis der Erfolgsfaktoren von w2p-Lösungen und Anwendungen beim Wettbewerb, um sein Geschäftsfeld formulieren zu können.
6.    Richtiger Partner: Nicht die Software, der Lieferant ist das Wichtigste. Lösung: Die Chemie muss stimmen, und das hilft, wirklich „glückliche“ Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.
7.    Skalierbarkeit: Man schielt auf das, was eine Lösung heute und jetzt kann.  Lösung: Die Lösung muss mit dem Markterfolg wachsen oder sich verändern können.

8.    Dahinter schauen: Man ist von Effekten begeistert – und geblendet. Lösung: Detailkenntnisse am Anfang schützen vor einem Desaster am Ende. Sich mit den Grundsatztechnologien beschäftigen.
9.    Die Zeit: Erst lange, lange denken, warten, zögern – aber dann: jetzt, sofort, gestern!!! Lösung: Gut Ding braucht Weile. Software-Herstellung ist aufwändig !!!
10.    IT-Dienstleister: Ich will ja nur w2p und nicht IT? Lösung: Wasch mich, aber mach mich nicht nass – das funktioniert nicht. Wer w2p einsetzt, ist gegenüber seinen Kunden IT-Dienstleister.

11.    Softwarelizensierung: Installiert, „Lizenz akzeptieren?“ – klick&weg, und zum Schluss kann es eklatant teuer werden. Nicht jede Software (d. h. die wenigsten) sind anwender-skalierbar. Lösung: Der Teufel steckt im Detail. Nicht, was man sich denkt, sondern was da steht, ist die Wirklichkeit.
12.    Anfangen! Man muss die Kurve kriegen. Vor allem Print-Dienstleister sind hin- und hergerissen zwischen dem, was ginge und möglich wäre, was sie bezahlen und wie sie anfangen wollen. Lösung: Irgendwann muss man ins kalte Wasser springen. Man kann es durch gute Vorbereitung anwärmen. Ein Restrisiko bleibt. Immer. Das nennt man Unternehmertum.

Link:
Web-to-Print Forum Webseite

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

Leave A Comment