„In zehn Jahren wird man auf seinen Geräten nur noch den Browser brauchen.“ Diese Vorhersage hat Lars Boilesen, CEO des norwegischen Browserherstellers Opera, getroffen. Den Schlüssel zu dieser Zukunft sieht er in offenen Standards, dank denen Web-basierte Apps unter einer Vielzahl von Betriebssystemen gerade im Mobilbereich laufen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei HTML5.
Noch gibt es Experten, die speziell Webseitenbetreiber vor zu viel HTML5-Enthusiasmus warnen, vor allem weil es noch unterschiedliche Implementationsformen zum Bispiel von HTML5 Video angeht. Das liegt unter anderem daran, dass es noch keine Einigung auf einen Video-Codec gab. In einem harten Codec-Streit hat H.264-Verfechter Steve Jobs sogar eine Patentklage gegen den Konkurrenten Ogg Theora in den Raum gestellt – doch Opera meint, dass sich Googles WebM durchsetzen wird.
Wichtig ist ein Standard, damit sich Entwickler nicht unnötig den Kopf zerbrechen müssen. HTML 5 soll dies ermöglichen. Es soll dazu beitragen, dass Webangebote problemlos in jedem Browser, unter jedem Betriebssystem und auf allen Geräten funktionieren. Diverse Videos zeigen bereits das Potenzial von HTML5. Zudem zeichnet sich auch auf andere Weise bereits jetzt ab, dass die Zukunft Web-Apps gehört. Manche Anwendung hat sich bereits ins Web verlagert, beispielsweise E-Mail zu Diensten wie Hotmail oder Gmail.
Für Entwickler bieten Web-Apps nach Ansicht von Tetzchners gerade dann einen deutlichen Vorteil, wenn die potenzielle Zielgruppe eher klein ist. Da eine Web-basierte Lösung diese komplett abdecken kann, lohnt sich der Entwicklungsaufwand eher als bei einzelnen Apps für die Vielzahl an Betriebssystemen gerade im Smartphonebereich. Der Opera-Mitgründer ist ferner überzeugt, dass sich kein Plattformanbieter – auch nicht Apple – Web-Apps komplett verschließen kann. (Daniel Schürmann | Quelle: pressetext.de)