(15. August 2008 – ds) US-Forscher haben ein neuartiges System entwickelt, um sehr effizient Solarenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Es handelt sich um ein System aus Nanoantennen, die auf einer Plastikfolie aufgebracht sind. Damit wird Infrarot-Strahlung, also Wärme, in Strom umgewandelt und das mit einer Ausbeute von über 80 Prozent, berichtet Pressetext unter Berufung auf Angaben der Forscher.
Solarzellen haben eine deutlich geringere Ausbeute und können außerdem nur bei Sonnenbestrahlung Energie erzeugen. Die neuen flexiblen Folien der Forscher können aber auch andere Wärmequellen in Strom umwandeln, zum Beispiel die Wärme eines Handyakkus. Ein weiterer Pluspunkt ist die günstige Herstellungsmöglichkeit der neuen Folien. Daher sind sich die US-Forscher sicher, dass ihre Folie in Zukunft Solarzellen überflüssig machen wird.
Gefertigt werden die Nanoantennen aus einer Reihe von Materialien, darunter Gold, Mangan und Kupfer. Sie werden auf speziell behandeltes Polyethylen aufgebracht und schon auf einer Kreisfläche von rund 15 Zentimetern Durchmesser finden sich über zehn Mio. der winzigen Antennen. Der Fertigungsprozess sei günstig und liefere leistungsfähige Systeme. Tests zufolge würden über 80 Prozent der Energie im verwendeten Infrarot-Bereich umgewandelt – deutlich mehr als die rund 20 Prozent Ausbeute, die gängige Solarzellen im sichtbaren Bereich haben, so das INL (Idaho National Laboratory).
Noch gibt es ein großes Problem. Da die Nanoantennen hochfrequenten Wechselstrom liefern, muss dieser mit sogenannte Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt werden. Aktuelle Modelle sind dazu aber laut INL nicht in der Lage. Geeignet wären erst Nano-Gleichrichter die etwa 1.000-mal kleiner gefertigt werden als handelsübliche Modelle. Bis das soweit ist, kann noch einige Zeit ins Land ziehen.
Weitere Informationen über den Stand der Technik wurden vorgestern auf der ES2008 präsentiert.
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Webseite der ES2008