CeBIT: Noname-Tablets aus China

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Das Wort „Tablet“ erweckt beim europäischen User meist sofort Assoziationen mit bestimmten Unternehmen. Neben Apple dürfen sich auch Samsung, Motorola und einige andere zu diesem Kreis zählen. Doch die CeBIT 2012 zeigt auf großflächigem Areal, dass sich für Einsteiger und Durchschnittsuser der Blick nach Fernost durchaus lohnen kann.

Konzeptzeichnung eines Google-Tablets (Quelle: Google)

Viele Hersteller waren auf der Messe nach der Suche nach interessierten Retailern und Distributoren, die ausgestellte Hardware gibt dabei oft mehr her, als der nach wie vor schlechte Ruf der Fernost-Ware vermuten lässt.

Noch vor zwei Jahren, als der Aufstieg von Android zum populären Mobil-Betriebsystem gerade im Gange war, genossen Noname-Gadgets aus Asien das Credo schlecht verarbeiteten, leistungsschwachen Elektroschrotts. Eine Umschreibung, die den Produkten oft nur zu gerecht wurde und auch auf viele Geräte zu Beginn der Android-Ära zutrifft. Dabei waren schwache Prozessoren oder geringer Speicher oft nur ein kleiner Teil des Problems. Miserable Bildschirme mit schlechter Darstellungsqualität und ungenauem Touch-Verhalten waren, gepaart mit oft minderwertigen Materialien und mangelhafter Verarbeitung das gängigste Ärgernis.

Die Fehler von damals lasten auch heute noch auf den Schultern der Produzenten aus Guandong, Shenzen und den anderen Industrie-Hotspots der Volksrepublik China. Und das, obwohl kaum ein Gerät namhafter Hersteller nicht zumindest teilweise in dem Land gefertigt wurde. Ein Rundgang in den asiatischen Pavillons der CeBIT belegt jedoch, dass man dazu gelernt hat.

Solide Performance, gute Displays
Vermehrt steckt Markenhardware in den Geräten, nicht selten werden die feilgebotenen Touchscreen-PCs mit ARM-Cortex-Prozessoren oder CPUs von Rockchip in einer Takt-Bandbreite von einem bis 1,5 Gigahertz betrieben und von einer GPU gestützt. Die meisten Devices warten auch mit einer RAM-Größe von zumindest 512 Megabyte oder einem Gigabyte auf und bieten acht oder mehr Gigabyte Speicher für Apps und Dateien. Spezifikationen wie diese waren in ausnahmslos allen getesteten Tablets mit 9,7 oder 10,0 Zoll gemein.

Ebenfalls auffallend: Wurden vor wenigen Monaten oft noch herkömmliche, kapazitive LCD-Touchscreens eingesetzt, sind mittlerweile flächendeckend Multitouch-Bildschirme mit IPS im Einsatz. Diese bieten nicht nur durchschnittliche bis erstaunlich gute Wiedergabequalität, sondern auch einen breiten Ansichtswinkel. Die oft wegen ihrer Ungenauigkeit ungeliebten, resistiven Screens gehören zu einer aussterbenden Gattung.

Verarbeitung
In Sachen Verarbeitung sind nur vereinzelt Geräte zu entdecken, die Anlass zur Sorge geben. In der Regel gibt es in dieser Hinsicht kaum etwas zu bemängeln. Was die äußerliche Gestaltung der Tabs angeht, spalten sich die Hersteller in drei Fraktionen. Der Großteil setzt entweder auf sehr generisch gehaltene Devices oder orientiert sich ziemlich offensichtlich an Apple. Nur eine Minderheit versucht, sich mit authentischen Eigenentwürfen abzuheben.

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(Daniel Mittendorf | Quelle: pressetext.com)

DiscussionEin Kommentar

  1. Ja, die China ( Android) Tablets und Phones werden hierzulande leider immer noch verlacht, weil ihnen das Flair der Billig-Kopie anhaftet.
    Doch dies ist nicht mehr gerechtfertigt.

    Es wird nicht verstanden, das auch alle “ Marken-Geräte“ in China oder Korea hergestellt werden.
    Ich hatte vor kurzem das Vergnügen ein „Hero 7300″ Telefon zu benutzen.

    Ganz ehrlich: es war ein echt gutes Teil!

    Schickes Design, riesiger brillanter 4.3“ Touchscreen, gute Software vorinstalliert.
    Und auch recht flott. Keine Lags, oder Touchscreen- Verzögerungen.

    Also meines Erachtens kann man es durchaus empfehlen, mal ein China- Gerät zu probieren.

    man sollte lediglich darauf achten, einen europäischen, b.z.w. Deutschen Händler zu erwischen, denn FALLS etwas mit dem Gerät ist, ist die Lösung des Problems oft schwierig und mit langen Wartezeiten verbunden.

    Obwohl selbst die Lieferzeit direkt aus China mittlerweile oftmals nur bei 4-5 Tagen liegt.
    ( was mich selbst gewundert hat)

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