Und schon wieder ist er in den Nachrichten, der Large Hadron Collider (LHC), seines Zeichens größter Teilchenbeschleuniger der Welt. Ende 2011 soll er aufgrund von Wartungsarbeiten für ein ganzes Jahr stillgelegt werden. Dabei hatte der Ringtunnel den Betrieb erst im November 2009 wieder aufgenommen, nachdem er neun Tage nach Inbetriebnahme für 14 Monate ausfiel.

Es seien einige Mängel festgestellt worden, die während des Jahres behoben werden müssten, berichtete ein Wissenschaftler des Forschungszentrums CERN (Europäische Organisation für kernphysikalische Forschung). Dabei hatte es noch letzte Woche Grund zum Jubel für die Fans des Ringtunnels gegeben. Eine besorgte Deutsche, wohnhaft in der Schweiz, hatte Klage eingereicht. Der Teilchenbeschleuniger, so die Dame, würde zu einem schwarzen Loch und in logischer Konsequenz zum Weltuntergang führen. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe zeigte sich jedoch uneinsichtig. Die Klägerin hatte es nicht geschafft, die durch den LHC anstehende Apokalypse wissenschaftlich zu belegen, entschieden die Richter.
Die Wahrscheinlichkeit stabiler Schwarzer Löcher liegt bei immerhin bis zu 15%; allerdings, so die überwiegende wissenschaftliche Meinung, stellten diese keine Bedrohung für die Erde dar. „Die Größe eines vermeintlichen Schadens – hier die Vernichtung der Erde – erlaube keinen Verzicht auf eine ordentliche Begründung“, gibt die WZ-Online wieder.
Der LHC kann eine Höchstleistung von 14 Billionen Volt erreichen. Um diese zu erbringen, muss der Teilchenbeschleuniger allerdings mehrere Jahre lang laufen. Durch die erneute Schließung wird er sie zwei Jahre später als geplant erreichen. Bis Ende März erwarte man aber immerhin schon sieben Billionen Volt: genügend, um den Urknall zu kopieren. Damit liegt das energetische Potential des LHCs trotz kurzer Laufzeit immer noch höher als seine Kosten; 3,9 Milliarden Euro Baukosten (verteilt auf 20 Jahre Bauzeit) kombiniert mit bisher rund drei Millionen Euro Schaden sind ein stolzer Preis.
Der 27 Kilomenter lange Teilchenbeschleuniger in befindet sich bei Genf an der schweizerisch-französischen Grenze, etwa 100 Meter unterhalb der Erdoberfläche. Die Kollision von Teilchen soll dem internationalen Wissenschaftsteam Aufschlüsse über den Aufbau von Materie und die Entstehung des Universums geben.
(Imke Hans | Quellen: Wikipedia, Westdeutsche Zeitung Online, Spiegel Online)