Klassische Computerviren und -würmer kennt man heutzutage kaum noch. Bei den meisten Schädlingen handelt es sich um Trojaner, Keylogger oder sonstige Malware, die darauf ausgerichtet ist, Computersysteme zu übernehmen oder Daten zu stehlen. Wie Microsoft in Untersuchungen festgestellt hat, sind in Ländern mit schlechter Internetverbindung klassische Viren wieder im Kommen.

Die schlechte Netz-Infrastruktur sorgt dafür, dass dort weniger Updates und Patches für Betriebssysteme eingespielt werden. Auch Anti-Viren-Software wird nicht so häufig aktualisiert wie in hoch entwickelten Industrieländern. Das macht die Systeme natürlich deutlich anfälliger für den Befall durch Schadsoftware.
Die schlechte Internetverbindung sorgt dann aber auch zugleich dafür, dass dieses Systeme wenig attraktiv für eine Übernahme und Eingliederung in Botnetze sind. DDoS-Angriffe sind aufgrund der schlechten Netzanbindung nur schlecht durchzuführen, weshalb sich die Angreifer hier lieber auf ordentlich angebundene Systeme konzentrieren.
Während der Anteil der Viren an Schadsoftwarebefällen in Industrieländern relativ gering ist, machen Viren in Pakistan beispielsweise 44 Prozent aller Befälle aus, in Indonesien oder Äthopien stolze 40%.
Favorit bei den Befällen ist ein relativ alter Virus. „Sality“ ist ein rund drei Jahre alter Virus, der sich vornehmlich über eine Lücke in Windows-Betriebssystemen, meist Windows XP, einnistet. Regelmäßig aktualisierte Systeme sind immun gegen diesen Schädling, was die Wichtigkeit gut gepflegter Systeme unterstreicht.
Quelle: golem.de