In den USA werden 2012 erstmals mehr Filme gestreamt als auf optischen Datenträgern verkauft, wie eine Studie des Marktforschers IHS Screen Digest prognostiziert. „Wir erleben den Anfang vom Ende des Zeitalters der Filme auf physikalischen Datenträgern wie DVD und Blu-ray“, heißt es in einer Aussendung. Vor allem der Preisvorteil beim Online-Konsum sagt den US-amerikanischen Film-Fans zu. IHS erwartet allerdings nicht, dass die silbernern Scheiben sofort aus dem Filmgeschäft verschwinden. Der Übergang soll einige Jahre dauern.

Physikalische Datenträger sterben nicht
3,4 Mrd. Filme sollen 2012 in den USA im Netz konsumiert werden. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 1,4 Mrd. Streams verbucht. Die Zahl der verkauften Blu-rays und DVDs wird laut Prognosen 2,4 Mrd. erreichen. Der Online-Filmkonsum wird in den USA zu 94 Prozent von Amazon und Netflix beherrscht. Vor allem die Blu-ray-Verkäufe leiden unter der zunehmenden Popularität der Angebote im Netz. Streaming-Angebote bieten mittlerweile dieselbe Qualität zu einem geringeren Preis. Dass Online-Versionen von Filmen meist schon kurz nach dem Kinostart verfügbar sind, verschlechtert den Stand der Discs weiter.
Billigere Datenträger
In den USA kostet ein Film auf einem physikalischen Träger durchschnittlich 4,72 Dollar. Ein online geschauter Film ist im Schnitt für 0,51 Dollar zu haben. Die optischen Filmspeicher werden in den nächsten Jahren vermutlich weiter an Zuspruch verlieren, einen schnellen Tod erwarten aber auch die Urheber der US-Prognose nicht.
„Die Umstellung dauert länger. Neun Jahre nach der Einführung des iTunes-Store ist die CD noch immer ein wichtiger Bestandteil der Musikindustrie“, verlautbart IHS. Dass Streaming weiter an Fahrt gewinnt, ist fast sicher. Die Schallplatte beweist allerdings, dass Datenträger mit ansprechender Aufmachung und hohen Qualitätsstandards eine lange Halbwertszeit haben. Allerdings haben CDs, DVDs und Blu-rays im Gegensatz zu Vinyl auch bei guter Pflege ein Ablaufdatum.
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(Daniel Mittendorf | Quelle: pressetext.com)