Der Browser ist mein Computer

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(14. November 2008 – ds) Zum sechsten Mal trafen sich Fachleute der IT, Printmedien, Kommunikation, Werbung, Design und Marketing zu einem zweitätigen, spannungsgeladen Informations-Marathon und Meinungsaustausch. Heute bringen wir Ihnen den dritten Teil unseren ausführlichen Web-to-Print-Forums Bericht: „Der Browser ist mein Computer“ – BWH, „noir.now“

Konkret und mit realen Programmen beschrieb Chistian Pahl, BWH Hannover, das aktuelle Thema „Virtuelles DTP“. BWH ist ein deutsches Pionierunternehmen (ursprünglich eine „ganz normale Druckerei“) mit beachtlichem Erfolg auf diesem Gebiet und statt Vereinheitlichung beschrieb Pahl eine „Welt von Lösungen, in der jeder seine individuellen Anforderungen erfüllt bekommen kann“ (nebenbei bemerkt: so denn auch das Preis-Leistungs-Verhältnis akzeptabel erscheint). Kaum wirkliches Verständnis klingt bei diesen Worten für die durch, die immer und immer wieder zögern und warten; Unschlüssigkeit, die am Ende nur Chancen kostet und nichts bringt: „Für 95 % aller Anforderungen gibt es bereits Lösungen auf dem Markt.“ Und da – wie ein späterer Vortrag zeigte – nur etwa die Hälfte der deutschen Druckereien sich bisher konkret mit w2p beschäftigen (bzw. bereits implementiert haben), bleibt eine andere Hälfte, die grundsätzlich den Anschluss verpasst.

Intensiv auch sein Hinweis an Kollegenbetriebe: „Trennen Sie sich von der Idee, dass w2p und Druckaufträge unmittelbar zusammen hängen müssen. Verknüpfen Sie nicht in jedem Fall beide Funktionen, das hindert Sie an einer eloquenten Entwicklung.“ Viele Anwender möchten die Funktionalität einer w2p-Lösung administrieren oder konfigurieren; so etwa bezeichnete Christian Pahl als „die Herausforderung an die Architektur und Programmierung einer w2p-Lösung“.

Sein Unternehmen hat jüngst „noir.now“ vorgestellt, eine browser-basierte DTP-/w2p-Applikation, die im Sinne von Serversharing gewaltige Recourcen nach dem pay-per-use-Prinzip bereitstellt. Vorteil ist, dass man eine individualisierte, „eigene“ w2p-Lösung seinen Kunden anbieten kann, aber selbst keine Infrastruktur aufbauen muss. Weil die Nutzung über Normalbrowser und das (auch mobile) Internet geschieht, ist sie maximal flexibel für alle Anwender. Noir.now bietet auch Windows-Office-Programme (in der Original-Version) zum fall- und zeitweisen Mieten an.

Das Speichern der Daten erfolgt wiederum „cloud-like“ an beliebiger dedizierter Stelle, Zugriffe von administrativ dazu berechtigten von überall zu jeder Zeit eingeschlossen. „Somit kann man sich auf einem 200-Euro-Rechner eine komplette Office-Applikation samt web-to-media-Funktionen aufbauen und überall dort betreiben, wo schnelles Internet verfügbar ist.“

Dass diese Lösung den Kern der Zeit trifft, belegt der Zufall, dass quasi zeitgleich mit dieser Präsentation Microsoft seine neue Azure-Strategie vorstellte, die Cloud-Computing als „Wendepunkt für Microsoft“ (was heißen soll: für die globale Welt der Compi-User) bezeichnet. Ein epoachaler Strategiewechsel, wie es aus Redmont heisst
 

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Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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