Displays für Blinde

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Das Internet wird ein immer wichtigerer Teil in unserem Alltag. Dies erklärt, warum der Online-Handel so stark boomt. Neben zahlreichen Web-to-Print-Aufträgen wie für den selbst zusammen gestellten Reiseführer, können nun sogar Autos im Web zugelassen werden. Auch anderen Kommunikationstechniken wie Handy und E-Reader kommen große Bedeutung zu. Schwierig wird es da für Blinde, denn an einer ausgefeilten Technik fehlt es ihnen im digitalen Informationszeitalter.

(Quelle: Pixelio // Fotograf: Peter Kirchhoff)

Die aktuellen Displays auf dem Markt, die Blindenschrift anzeigen, würden nur eine Zeile Text anzeigen und seien sehr teuer, erklärt Neil Di Spinga, Forschungsassistent an der North Carolina State University. Webseiten und andere Informationen auf Bildschirmen sind für Blinde daher nur begrenzt zugänglich. Zusammen mit Kollegen will Di Spinga nun nach einem günstigen Vollbild-Displays zur Darstellung der Blindenschrift (Braille) forschen.

Dabei setzt das Team auf elektroaktive Polymere als Material für das neue Braille-Display. „Das Material wird uns ermöglichen, Punkte auf die richtige Höhe zu bringen, damit sie gelesen werden können“, erklärt Peichung Yang, ein blinder, am Projekt beteiligter Forscher. So werden Texte und Bilder ertastbar.

Bislang ist das Display noch ein Konzept, doch mittels eines elektroaktiven Polymers soll es Realität werden. Zunächst würden dabei die richtigen Bildpunkte hydraulisch angehoben, um einen fühlbarer Text anzuzeigen. Damit die Punkte unter dem Fingerdruck beim Lesen nicht absinken, setzt das Team auf ein mechanisches Einrasten.

„Das Material reagiert umgehend, sodass ein Leser schnell durch ein Dokument oder eine Webseite scrollen könnte“, sagt Yang. Außerdem wäre das Display nicht nur dazu geeignet, Text in Braille darzustellen. Auch Bilder könnten taktil wiedergegeben werden, indem die Pixel geeignet durch gehobene Bildpunkte repräsentiert werden.

Daniele Marano, Projektleiter der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, ist von dem Forschungsprojekt angetan: „Der Denkansatz ist gut, weil damit zu erschwinglichen Kosten Displays auch für blinde Menschen in größerem Ausmaß zugänglich würden.“ Der Prototyp werde letztendlich zeigen, ob die neue Technik tatsächlich einfach zu bedienen und insbesondere kostengünstig sei. „Die Endgeräte müssen für blinde User erschwinglich sein, doch daran sind alle technischen Lösungen bisher gescheitert“, betont Marano abschließend. (Arne Unger | Quelle: pressetext.de)

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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