dpa schreibt rote Zahlen

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(26. Juni 2008 – ds) Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat im Kerngeschäft erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Betriebsverlust schreiben müssen. Wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab, haben schrumpfende Umsätze im Geschäft mit Zeitungen und Rundfunkanstalten im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem operativen Verlust von 100.000 Euro geführt.

"Der Konzern hat gut gearbeitet. Hierbei profitieren wir vor allem von unseren Tochtergesellschaften. Dennoch gehen die Zeitungsauflagen zurück", sagt dpa-Sprecher Justus Demmer gegenüber pressetext. Noch 2006 hatte Deutschlands größte Nachrichtenagentur einen Betriebsgewinn von über einer Mio. Euro verbucht. Laut Demmer konnte man nicht wie bisher den durch sinkende Zeitungsauflagen verursachten Erlösrückgang durch neue Kunden wettmachen.

Mit den präsentierten Geschäftszahlen scheint das Unternehmen seine bisherige Talfahrt fortzusetzen. So fiel der Umsatz im vergangenen Jahr um knapp zwei Prozent auf 93,8 Mio. Euro – und dass, obwohl zwei Tageszeitungen zurückgewonnen werden konnten, die der Agentur zwischenzeitlich gekündigt hatten. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, konnte auch das lange Zeit als Hoffnungsträger des Konzerns gesehene Internetgeschäft das Schrumpfen der Umsätze mittelfristig nicht ausgleichen. Nur dank ihrer Tochterunternehmen verbuchte die dpa unter dem Strich einen Überschuss von 4,4 Mio. Euro. Diese führten 6,2 Mio. Euro an die Muttergesellschaft ab. Verglichen mit dem Vorjahr sind dies fast 20 Prozent mehr. Zur Konzerngruppe zählen unter anderem Dienstleister wie "news aktuell", der Mitteilungen fremder Auftraggeber verbreitet, und die Wirtschaftsnachrichtenagentur "dpa-AFX".

Obwohl die dpa-Unternehmensgruppe ihre Monopolstellung trotz der schlechten Zahlen nicht geschwächt sieht, trifft die Konkurrenz durch private Nachrichtenagenturen und Angebote des Nachrichten- und Finanzdatenanbieters Thomson Reuters das Unternehmen schwer. Nur wegen eines einmaligen Steuereffekts, der der dpa 2006 noch einen Überschuss von 6,3 Mio. Euro bescherte, geriet man damals noch nicht in die roten Zahlen. Das Unternehmen hat angekündigt, hohe Investitionen tätigen zu wollen. "Ich erwarte für das laufende Jahr ein positives Ergebnis", unterstreicht Demmer auf Nachfrage von pressetext. Den Optimismus für eine solche Entwicklung nimmt die Gesellschaft dabei vor allem von der wachsenden Bedeutung des Auslandsgeschäfts.

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dpa.de

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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