Blinde können Portraitfotos zwar nicht sehen, jedoch Umrisse und spezielle Charakteristika ertasten, falls sie von einem Stanzapparat vorgegeben werden. Eine Software, die Gesichtsfotos automatisch in ein Spezialdruck-fähiges Bild umwandelt, haben nun Forscher der Arizona State University auf einer Entwicklerkonferenz in Palo Alto präsentiert.

Damit könnten Profilbilder in Social Networks auch für Blinde relevant werden. „Portraitbilder haben besonders hohe Bedeutung für das Sozial- und Gefühlsleben“, sagt Forschungsleiter Baoxin Li. Bisherige Ansätze, um solche Fotos für Blinde zu visualisieren, haben noch keine befriedigende Lösung geliefert. Der jetzige vielversprechende Vorschlag konvertiert Fotos und bereitet sie für Drucker vor. „Wichtig ist eine Balance in der Darstellung, dass nämlich die wichtigsten Gesichtsmerkmale gut wiedergegeben werden, ohne zu detailreich zu sein und den Tastenden zu verwirren“, erklärt Li.
Dieses Herunterbrechen auf das Wesentliche erledigt nun ein Algorithmus. Mit einem Foto gefüttert, wandert er dieses innerhalb einer Minute in eine Vorlage um, das von einem Spezialdrucker mit Tiefenwirkung ausgedruckt wird. Für die Zukunft hoffen die Forscher auf die Entwicklung taktiler Displays, für die kein Papier mehr nötig ist – auch hier könne die Software eine gute Übersetzungsarbeit leisten.
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(Daniel Schürmann | Quelle: pressetext.de)