Die Wirtschaftskrise hat die grafische Industrie der Schweiz besonders hart getroffen. Die Branche erholt sich im ersten Quartal 2010 zwar – aber nur langsam. Die seit Jahren rückläufige Wertschöpfung in Kombination mit massiv höheren Papierpreisen werden in der zweiten Jahreshälfte 2010 Preiserhöhungen für Druckerzeugnisse in der Grössenordnung von fünf bis zehn Prozent unumgänglich machen, so der Verband.

Die grafische Industrie leidet stärker unter den Auswirkungen der Wirtschaftskrise als andere Branchen. Während die Wertschöpfung der Schweizer grafischen Industrie 2009 um knapp 10 Prozent zurückgegangen ist, lag der Branchendurchschnitt im Land lediglich bei einem Minus von 1,5 Prozent. Im ersten Quartal 2010 lag die reale Bruttowertschöpfung der grafischen Industrie um 5,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Aber: Diese leicht verbesserte (aber immer noch negative) Situation deutet auf eine langsame Erholung hin. Das bestätigt auch die Frühjahresumfrage des Viscom. „Sowohl bei der Umsatzentwicklung als auch bei der Auftragslage zeichnet sich eine Trendwende im Vergleich zum Vorjahr ab. Diese widerspiegelt sich auch in einer besseren Kapazitätsauslastung“, so Verbandspräsident Peter Edelmann.
Trotz aller Bemühungen steigen die Papierkosten aber unvermindert an. Auf den 1. Mai 2010 hat der Papierhandel abermals eine Erhöhung zwischen fünf und acht Prozent angekündigt. In den letzten Jahren konnten die steigenden Produktionspreis durch Restrukturierungen abgefangen werden, nun wird eine Preiserhöhung aber unumgänglich, so der Verband. Man erwartet deshalb für die zweite Hälfte 2010 Preiserhöhungen für Druckerzeugnisse, die zwischen fünf und zehn Prozent liegen. (Daniel Schürmann | Quelle: viscom.ch)