Derzeit läuft eine Untersuchung der EU gegen den chinesischen Feinpapierhersteller Asia Pulp & Paper. Der Vorwurf: Dumping. Bis zum 30. März können sich weitere Firmen gegen Dumping-Zölle äußern, die sich als Folge aus dem Antrag von Cepifine bei der Europäischen Kommission ergeben könnten. Nun wehrt sich das Unternehmen und kontert, Jobs in Europa würden gefährdet.

Berichten auf druck-medien.net und druckspiegel.de zufolge hatte sich Cepifine, der europäische Interessensverband der Feinpapierhersteller, mit den Vorwürfe gegen Asia Pulp & Paper (APP) Anfang des Jahres an die Europäische Kommission gewandt. Die Kommission geht nun der Befürchtung des Verbands nach, ob die Einfuhren aus Asien gedumpt sein und der Wirtschaftsbranche in Europa schaden könnten. Da die Preise aus einem planwirtschaftlichen Land keine solide Grundlage zur Untersuchung des Dumpings sei – so Cepifines Antrag an die EU – wurden die Preise mit denen aus einem marktwirtschaftlichen Drittland verglichen, den USA. Der Vorwurf wurde im Namen von einem Viertel aller Hersteller von Feinpapier in der EU eingereicht.
Nun geht Asia Pulp & Paper in die Gegenoffensive. Die Untersuchung habe negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Bereich der europäischen Papierindustrie – so Stuart Andrews, Europäischer Sprecher des Unternehmens. Dumping-Zölle, die sich als Konsequenz aus der Untersuchung ergeben könnten, würden außerdem die Marktpreise künstlich nach oben treiben und der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Druckereien schaden. Dies bekäme der Endkunde letztendlich zu spüren. Unzufrieden ist Andrews auch mit der kurzen Bearbeitungszeit des Antrags durch die Kommission. Bis zum 30. März können Unternehmen Bedenken gegen die Untersuchung und mögliche Dumping-Zölle äußern.
Für Partnerfirmen von APP wurde laut rpoth.at bereits ab Mai 2007 in den USA Dumping-Zölle in Höhe von 48% erhoben. Auch andere chinesische Unternehmen waren davon betroffen. Für APP häufen sich derzeit die Negativ-Meldungen: Vor zwei Wochen warnten laut wwf.de 400 Nichtregierungsorganisationen vor Geschäften mit dem chinesischen Papierhersteller. Der Konzern gehöre zu den skrupellosesten Waldzerstörern der Welt. So würden demnach Naturwälder in großem Stil abgeforstet, darunter in Sumpfgebieten und um einen Nationalpark auf der indonesischen Insel Sumatra. (Arne Unger | Quelle: druck-medien.net, druckspiegel.de, rpoth.at, wwf.de)