Die Verbreitung von E-Books schreitet weiter voran. Inzwischen liest mit 21 Prozent fast ein Fünftel aller Bundesbürger elektronische Bücher. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hightech-Verbands Bitkom, bei der 2.500 Personen ab 14 Jahren zur Nutzung von E-Books befragt wurden. Unter den Bücher lesenden Deutschen ist der Anteil der E-Book-Nutzer mit 29 Prozent sogar noch größer.

Nur drei Viertel aller Befragten lesen überhaupt Bücher – unter ihnen ist der Anteil an E-Book-Lesern größer als insgesamt. „E-Books sind in der breiten Bevölkerung angekommen und haben sich zu einem Massenmarkt entwickelt“, erklärte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse. „Das Potenzial für ein weiter hohes Wachstum des E-Book-Marktes ist groß.“ Laut der Umfrage könnten sich 27 Prozent der E-Book-Skeptiker vorstellen, in Zukunft Bücher in digitaler Form zu lesen. Die weitere Verbreitung von E-Books lässt auch auf ein Wachstum des Geräteabsatzes schließen (wir berichteten). „Tablet Computer werden voraussichtlich das wichtigste Mediengerät – auch für E-Books“, erklärte Berg.
Zwischen Frauen (21 Prozent) und Männern (22 Prozent) gibt es dabei kaum Unterschiede beim Anteil der E-Book-Nutzer. Auch zwischen den Generationen sind die Unterschiede eher gering: Während der Anteil der E-Book-Leser bei den Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren bei 25 Prozent liegt, liegt er bei den 30- bis 49-Jährigen bei 26 Prozent. Lediglich die Altersgruppe von 50 bis 64 Jahren hat mit 19 Prozent einen etwas geringeren Nutzungsanteil. Bei der Generation 65+ sind es nur noch 12 Prozent. Grund dafür sei die deutlich geringere Internetnutzung der Generation.
Mit 62-prozentigem Anteil werden die meisten E-Books auf Online-Plattformen wie Amazon, Thalia.de oder Ebook.de gekauft. Nur 18 Prozent kaufen E-Books in den vorinstallierten Shops der Lesegeräte wie etwa dem Kindle Store, den Shops von Hugendubel, Weltbild, dem Bertelsmann Club auf dem Tolino oder dem iBook Store. Lediglich 8 Prozent kaufen direkt bei den Autoren und 6 Prozent auf den jeweiligen Webseiten der Verlage. „Neben dem Kauf einzelner E-Books etablieren sich alternative Nutzungsformen für elektronische Bücher“, so Berg. So leihen sich laut der Umfrage 17 Prozent der E-Book-Leser digitale Bücher in öffentlichen Bibliotheken aus, 15 Prozent bei kommerziellen Anbietern.
Der Computer (Desktop-PC, Notebook, Netbook) ist laut der Umfrage mit 77 Prozent noch immer das beliebteste Lesegerät für digitale Bücher. „E-Books werden in den meisten Fällen erst auf den Computer geladen und dann auf ein anderes Lesegerät übertragen“. Drei Viertel der „Computer-Leser“ nutzen ihre E-Books auch auf mindestens einem weiteren Gerät. Dabei schneiden Smartphones mit einem Anteil von 58 Prozent besonders stark ab. Erst danach folgen Tablet-Computer (21 Prozent) und E-Reader (18 Prozent).
Die leichte Verfügbarkeit von E-Books sei für viele (54 Prozent) der Hauptgrund für die Nutzung der digitalen Bücher. Auch der einfache Ablauf des Kaufs oder Verleihs sei für viele wichtig. Die beliebteste Funktion der E-Books ist das digitale Lesezeichen, das zwei Drittel aller E-Book-Leser nutzen. Mehr Informationen