Für die Deutschen wird das Lesen von Büchern in digitaler Form immer attraktiver – entsprechend steigen auch die Verkaufszahlen von speziellen E-Book-Readern. Mit Prognosen von 832.000 verkauften Geräten im laufenden Jahr ist dies ein Wachstum um 22 Prozent. Die Daten gehen aus einer Untersuchung des BITKOM hervor, die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführt hat.

Zwar ist das Wachstum des E-Reader-Marktes positiv, doch legen die Verkäufe von entsprechenden Lesegeräten wie dem Kindle, Sony Reader, Tolino oder Kobo schwächer zu als erwartet. Der BITKOM ist ursprünglich von 1,4 Millionen verkauften Geräten in diesem Jahr ausgegangen. Grund für die nun schwächeren Prognosen ist der Erfolg der Tablet-PCs. „Reine E-Reader haben sich als eigenes Marktsegment etabliert, weil sie vor allem den Viel-Lesern Vorteile wie lange Akkulaufzeiten und einen besonders augenfreundlichen Bildschirm bieten“, erklärt BITKOM-Vizepräsident Achim Berg im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse. E-Reader machen durch ihre kleinere und leichtere Art sowie dem günstigeren Preis den Tablets jedoch starke Konkurrenz. Acht Millionen Tablet-PCs sollen in Deutschland in diesem Jahr verkauft werden.
Der Vorteil von Tablet-Computern liegt dabei auf der Hand: Während E-Book Reader nahezu ausschließlich für das Lesen der digitalen Bücher geeignet sind, können Tablets weitaus vielseitiger eingesetzt werden – beispielsweise um Videos anzuschauen, Fotos zu machen, Musik zu hören oder im Internet zu surfen. Besonders die kleineren und leichteren Mini-Tablets mit Bildschirmdiagonalen von 7 bzw. 8 Zoll machen den E-Readern Konkurrenz. Die Preise dieser Geräte liegen oftmals unter 200 Euro und damit auf dem Niveau hochwertiger E-Reader-Modelle. Laut BITKOM liegt der Durchschnittspreis der E-Reader in diesem Jahr bei 97 Euro, zwei Euro unter dem Vorjahreswert.
Der Umsatz mit E-Readern in Deutschland wird den Prognosen zufolge auf knapp 81 Millionen Euro steigen, 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch für das kommende Jahr rechnet der Hightech-Verband BITKOM mit einem weiteren Zuwachs, sowohl der Verkaufszahlen als auch des Umsatzvolumens.