(15. Januar 2008 – dk) Viele Verleger bemühen sich nun um die Möglichkeit ihre Titel auch in einer digitalen Version zu veröffentlichen. Der enorme Erfolg von Amazons E-Book Reader Kindle zeigt, dass die Buchbranche vor einem Wandel steht.
Der Kindle ist in den USA seit Wochen ausverkauft. Mit dem E-Book Reader von Amazon können Bücher und Zeitungen schnell auf das Lesegerät geladen werden. Bei Amazon sind bereits 200.000 Bücher in gedruckter, aber ebenso auch in digitaler Form erhältlich. So erwirtschaftet Amazon bereits mehr als zehn Prozent des Umsatzes über den Kindle.
Nun soll der Reader auch auf den deutschen Markt kommen. Spekulationen zufolge soll das im Frühjahr dieses Jahres geschehen. Der Elektronikkonzern Sony will Anfang dieses Jahres ebenfalls mit seinem E-Book Reader auf den Markt kommen. Diese Entwicklung setzt Verleger unter Druck. Sie sind größtenteils wenig darauf vorbereitet, was Grund zur Sorge gibt, da viele organisatorische, technische und juristische Schritte zu tun sind, ehe ein Titel auch als E-Book vermarktet werden kann.
Weitere Schwierigkeiten sind, dass sich Verleger mit dem E-Book Format noch schwer tun, denn typographische Regeln sind durch die notwendige Flexibilität der Texte schwer einzuhalten. Zudem ist ein sicherer Schutz vor Raubkopien noch nicht vorhanden. Wichtig ist ebenfalls die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, mit denen E-Books möglichst geschickt verkauft werden können.
Eine Gefahr besteht in einer möglichen Monopolstellung des Anbieters Amazon. Um dies zu verhindern versucht der Börsenverein des deutschen Buchhandels durch ein neues Portal Wettbewerb aufzubauen.
Noch ist nicht klar, wie sehr das Erscheinen von E-Books die Buchbranche verändern wird, jedoch wird sich das nach der Markteinführung der E-Book Reader zeigen.
Artikel des Tagesspiegel