Mit konkreten Zahlen hält man sich zwar etwas bedeckt, doch verkündet man lauthals Zufriedenheit. Random House hat den Verkauf seines 100.000. E-Books erzielt, Libri gab bekannt, dass der durchschnittliche Kunde alle 1,5 Monate E-Books im Wert von 14,90 Euro kauft und Textunes, ein deutsches StartUp, das sich auf E-Books fürs iPhone spezialisiert hat, verkaufte immerhin 50.000 der digitalen Werke (inklusive Random House-Titel).

Libris Kunden geben pro E-Book durchschnittlich 9,90 Euro aus. Das meistgekaufte digitale Buch des Online-Händlers war im Jahr 2009 Stieg Larssons „Verblendung“, bei Textunes handelte es sich hingegen um ein Kochbuch von Sarah Wiener. Bei einem Preis von 79 Cent konnte das Berliner Unternehmen über 4.000 Downloads in vier Monaten verzeichnen.
Verlässliche Absatzzahlen für E-Books auf dem gesamtdeutschen Markt gibt es bisher allerdings nicht. Die Anbieter mögen nicht so recht ins Detail gehen und eine Hochrechnung der GfK für das Jahr 2009 wird es entgegen einer Ankündigung auch nicht geben. Begründung: Der Markt sei noch zu klein, um valide Aussagen zu treffen.
Dass der Trend zur zunehmenden Digitalisierung von Texten geht, ist allerdings klar. Im Februar hatte eine Studie der NPD Group in den USA festgestellt, dass die überwältigende Mehrheit der befragten US-amerikanischen Käufer zumindest mit ihren E-Readern sehr zufrieden war. Verbesserungsvorschläge bezogen sich in erster Linie auf den Content. Das könnte auch in Deutschland ein Kritikpunkt sein; von Random House sind bisher beispielsweise nur 2500 deutsche Titel auf dem digitalen Markt. Aufgrund dessen überlegt die Kette Thalia jetzt, mit eigener Verlagstätigkeit die Nachfrage der Kunden nach weiteren E-Book-Titeln zu befriedigen.
Laut Libri und Textunes reizen besonders Leseproben den Kunden zum Kauf. Passend dazu bieten nicht nur diese beiden Anbieter literarische Kostproben an, das Online-Portal Libreka verschenkt zurzeit E-Books: in einer der teilnehmenden Buchhandlungen erhält der Kunde einen Code, der ihn zum Download von einem von vier Werken berechtigt.
Wenn diese Maßnahmen Erfolg haben, kann man vielleicht bis Ende dieses Jahres auf konkrete Absatzzahlen hoffen.
(Imke Hans | Quellen: Shortnews, Lesen.net, Burchreport.de, Teltarif.de, NPD.com, Golem.de)