Die Wettbewerbshüter der EU wollen in Zukunft Googles Geschäfte näher prüfen. Dies bestätigte der EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Zwar sei das Thema komplex und die Überprüfung deswegen sehr aufwändig, doch seien sie notwendig, da Google im Suchmarkt in Europa zu dominant sei.
„Meine Mitarbeiter untersuchen derzeit einige Vorwürfe wegen wettbewerbsfeindlichem Verhalten in Sachen Suche“, so Joaquín Almunia in London.
So werden zwei Bereiche der Online-Welt, die Suche und soziale Netzwerke, von jeweils einem dominanten Unternehmen beherrscht. Im Suchmarkt kommt Google in Europa auf einen Marktanteil von knapp 95 Prozent, Facebook im Bereich der sozialen Netzwerke auf knapp 70 Prozent.
Doch wie gefährlich ist so eine Marktmacht? Mit der Frage beschäftigen sich nun die Wettbewerbshüter und wollen damit die Risiken einer Monopolstellung vermindern, mit der machtstarke Unternehmen ihre Position nutzen könnten, um andere Märkte zu erobern. Zwar sei der Wechsel auf eine andere Suchmaschine eher ein kleines Problem, doch der Wechsel von sozialen Netzwerken würde sich als schwierig erweisen. Gerade im Internet sei der Markt schwer zu beherrschen.
Almunia erklärte in Bezug auf die Beschwerden gegen Google von Foundem, ejustice.fr und Ciao: „Werden Ergebnisse einer Suchmaschine beispielsweise manipuliert, könnte es einen Unterschied im Markt ausmachen, wenn die Nutzer darüber Bescheid wüssten. Aber ist Transparenz genug?“ Die drei Unternehmen werfen Google vor, ihre Seiten in der Suche zu benachteiligen. Dies will Almunia nun genauer prüfen. (Marco Schürmann | Quelle: ftd.de, )