Das digitale Zeitalter verabschiedet sich langsam aber zunehmend vom Papierdruck. Aufgrund steigender Papierpreise und von Zeitersparnissen könnte sich der Brief im Internet größerer Beliebtheit erfreuen. Diese Entwicklung kann beschleunigt werden, sollte der Beschluss des Finanzausschusses des EU-Ministerrats, Online-Rechnungen auch ohne Signatur verschicken zu dürfen, vom Europäischen Parlament genehmigt werden. Außerdem will der Ausschuss den Finanzämtern Zugriffe auf E-Rechnungen ermöglichen.

Laut heise.de sollen zukünftig elektronische Rechnungen für die Steuererklärung auch ohne Signatur gültig sein. Sie müssen lediglich drei Kriterien erfüllen: Der Absender muss eindeutig erkennbar, der Inhalt mit dem Gesetz vereinbar und die Rechnung lesbar sein. Diese Anforderungen gelten vom Versandt bis zur gesetztlich vorgeschriebenen Aufbewahrungspflicht. Den EU-Staaten wird dabei freie Hand gelassen, wie Rechnungen aufbewahrt werden sollen, z.B. in Papierform.
Neu im Beschluss ist außerdem, dass das Finanzamt einen direkten Zugriff auf die digitalen Rechnungen eines Unternehmens haben soll. Dafür sollen die Betriebe einen Online-Zugang zu den betreffenden Daten gewährleisten. Ob der Beschluss in dieser Form aber durchkommt, ist fraglich, da das EU-Parlament seinen Widerspruch bereits abgekündigt hat. Entschieden wird über die neue Direktive am 21. April. In den EU-Staaten könnte das neue Recht dann ab dem 1. Januar 2013 gelten. (Arne Unger | Quelle: heise.de)