EU plant digitale Riesenbibliothek

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(13. August 2008 – ds) Die von der Europäischen Union geplante europäische digitale Bibliothek „Europeana“ könnte bereits im kommenden Herbst Wirklichkeit werden. Mit ihr will die EU die kulturelle Vielfalt Europas in Büchern, Musik, Bildern, Fotos und Filmen für alle Bürger über ein einziges Online-Portal per Mausklick zugänglich machen, berichtet Pressetext.

"Die Digitalisierung von Kulturwerken kann den Europäern Zugang zu den Beständen ausländischer Museen, Bibliotheken und Archive geben, ohne dass sie sich dazu auf Reisen begeben oder in Hunderten von Seiten nach der gewünschten Information blättern müssen", heißt es von der EU-Kommission. Um den Traum von einer europäischen digitalen Bibliothek verwirklichen zu können, müssten die Mitgliedsstaaten allerdings noch weitere Anstrengungen vor allem in Bezug auf die Digitalisierung der eigenen Kulturwerke unternehmen. In den Bibliotheken Europas würden mehr als 2,5 Millionen Bücher lagern, aber nur ein Prozent des archivierten Materials liege in digitaler Form vor, kritisiert die Kommission.

"Die Europeana-Bibliothek wird den Menschen einen schnellen und einfachen Zugang zu europäischen Büchern und Kunstwerken bieten – ob im Heimatland oder im Ausland", erklärt Viviane Reding, EU-Kommissarin im Bereich Informationsgesellschaft und Medien. So wird ein irischer Kunstliebhaber die Mona Lisa bewundern können, ohne vor dem Louvre in Paris Schlange zu stehen. "Ich möchte erreichen, dass die Europeana-Bibliothek mit vielfältigen Inhalten noch vor Jahresende eröffnet wird", ergänzt die EU-Kommissarin.

Um die Mitgliedsstaaten bei der Online-Bereitstellung ihrer wertvollen Kunstschätze zu unterstützen, will die Kommission in den Jahren 2009 bis 2010 rund 69 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm in die Digitalisierung und die Entwicklung digitaler Bibliotheken lenken. Weitere 50 Millionen Euro werden im gleichen Zeitraum aus dem EU-Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation für die Verbesserung des Zugangs zu europäischen Kulturinhalten bereitgestellt. Allerdings dürften sich allein schon die Gesamtkosten für die Digitalisierung von fünf Millionen Büchern in den Bibliotheken Europas laut Schätzungen der EU auf 225 Millionen Euro belaufen, wobei besondere Objekte wie Manuskripte oder Gemälde noch gar nicht berücksichtigt sind.

Quelle: Pressetext.de (http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=080812016)

Link:
www.europeana.eu

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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