Wie sehen die Print- und Medienmärkte der Zukunft aus? Sind Augmented Print, Printed Electronics, E-Reading die Zukunft? Der Print-Media Congress des Bundesverbandes Druck und Medien in Mainz, ZDF, stellte den insgesamt 200 Zuschauern an drei Tagen Visionen, Trends, neue Produktionswerkzeuge, Strategien und Konzepte vor.

Über 40 Referenten und Experten nannten ihre Strategien und Wege für Druck- und Medienbetriebe. Ein wichtiger Trend ist Printed Electronics. Gedruckte Batterien, Displays oder Solarzellen sind in der Entwicklungsphase. Video in Print ist bereits Realität. Ein Video wird in eine Printbeilage eingebettet und wertet das Druckerlebnis auf. Text 2.0 folgt unserem Leseverhalten. Kameras erfassen unsere Augenbewegungen. Wenn der Leser an einem Begriff verharrt, wird die lexikalische Lösung eingeblendet. Bei Sense Print reagiert Gedrucktes auf unsere Berührung. Texte erscheinen oder verändern sich bei sensorischen Eindrücken. Der Trend „Transactive Print“ meint die Interaktion zwischen Print und mobilen Anwendungen.
Crossmedia-Publishing und die entsprechenden Werkzeuge waren damit ein großes Thema des Print-Media Congresses. Wie aus einem Printtitel ein interaktives Leseerlebnis wird, darüber informierte Dr. Herbert Bay, kooaba AG, aus der Schweiz. kooaba benötigt für die automatisierte Einbindung der Produkte lediglich die PDFs der Medien. Ähnlich funktioniert die Lösung der 3D-Zeitschrift von Visible Vibrations. Über textorientierte Apps und eMagazine berichtete Holger Meyer, Visible Vibrations GmbH. Er nahm die Zuhörer des Forums auf eine Live-Demonstration mit. In Echtzeit wurde aus einem Printtitel ein App produziert und den Zuschauern live über den App-Store zur Verfügung gestellt. Visible Vibrations hat dazu einen eigenen Editor entwickelt, mit dem eMagazine aus einem Print-PDF erstellt werden können und in das Web, auf Mobile Devices oder auf Tablets exportiert werden können.
Neben neuen Geschäftsfeldern und Produkten beschäftigte sich das Forum auch mit neuen Workflows und Produktionsprozessen. Denn neue Medien stellen auch andere Anforderungen an die Publikationsprozesse. XML-basierte Anwendungen sind für das Multi-Channel-Publishing unabdingbar. „Print goes digital” lautete die These von Ingo Eichel, Adobe. Auch er ist fest davon überzeugt, dass Print künftig weiter eine große Rolle spielen wird. Das Beispiel, das Eichel anführt, ist das WIRED-Magazin auf dem iPad, das erstaunliche Absätze erfährt, ohne Einbußen für das Printmagazin. (Daniel Schürmann | Quelle: bvdm-online.de)