FBI: Internetkriminalität nimmt zu

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Das Internet Crime Complaint Center (IC3), eine Kooperation zwischen FBI und National White Collar Crime Center, veröffentlicht seit 2002 jedes Jahr einen Bericht über die aktuelle Kriminalitätsrate im Internet. Ergebnis: Im Jahr 2009 verloren US-Amerikaner mehr als doppelt so viel Geld übers Internet wie im Jahr zuvor.

Quelle: Pixelio // Fotograf: Antje Delater

Im Vergleich zu 2008 nahmen zum einen die Beschwerden um über 22% zu, vor allem waren aber auch die Verluste mit insgesamt knapp 560 Millionen US-Dollar mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr, wo der Verlust noch bei rund 265 Millionen Dollar lag. Von den über 146.000 ausgewerteten Fällen wurde die Gruppe der unter 20jährigen am seltensten Opfer eines Internetverbrechens, die der 40 bis 49jährigen am häufigsten. Interessant auch: Frauen lagen mit durchschnittlich 500 Dollar Verlust deutlich unter dem Schnitt der Männer mit 650 Dollar.

Ob sich nun tatsächlich ein Viertel mehr Fälle zugetragen haben oder Betrug auch einfach häufiger gemeldet wurde, lässt sich aus den Zahlen nicht eindeutig ablesen. Positiv ist jedoch eins: Der durchschnittliche Verlust ist deutlich zurückgegangen. Denn im Vorjahr lagen Männer mit 993 Dollar Schaden zwar schon deutlich vor den Frauen (860$), allerdings auch weit über dem Schnitt für 2009.

Insgesamt basierte der Löwenanteil der Kriminalität auf Betrugsdelikten, wie beispielsweise Kreditkartenbetrug oder Ware, die nicht ausgeliefert oder bezahlt wurde. Mit einem Sechstel der Fälle war das meist gemeldete Verbrechen Spamming im Namen des FBIs, das heißt der Versand von E-Mails, deren Absender sich fälschlich als Mitglieder der Bundesbehörde ausgaben, um so an Daten der Empfänger zu gelangen. Allerdings erscheint es logisch, wenn betroffene Verbraucher sich über diese E-Mails direkt bei dem FBI beschweren, während es für andere Mails keine direkten Ansprechpartner gibt.

Ein klassisches Beispiel: In mehreren Fällen gab sich der Absender als Mitglied einer bestimmten (Terror-)Gruppierung aus, das zum Töten des Empfängers und seiner Familie abkommandiert worden war. Durch Fürbitte eines anderen Mitglieds, so der Absender, hätte man aber eine gütliche Einigung erzielen können. Innerhalb einer bestimmten Zeitspanne müsse das Opfer eine gewisse Summe auszahlen, ansonsten würde der Killer seinen Auftrag ausführen. Auch gefälschte Job-Annoncen oder Anti-Viren-Pop Ups, die Trojaner auf den Rechner luden, kosteten amerikanische Surfer viel Geld.

Der volle Bericht des IC3 findet sich hier.

(Imke Hans | Quellen: FBI.gov, IC3.gov, Spiegel.de)

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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