Die Anwendungen der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times wurden von Apple aus dem iTunes Store geworfen. Der Grund dafür sei die Verweigerung der Firmenpolitik des iPad- und iPhone-Herstellers aus Cupertino, die verlangt, dass 30 Prozent der Einnahmen aus digitalen Abonnements an Apple fließen. Die lokalisierten Versionen in Deutschland und China sind weiterhin verfügbar.
Ein britischer Sprecher der Wirtschaftszeitung bestätigte: „Die Financial Times wird als iPad- und iPhone-App nicht länger für neue User über iTunes angeboten werden“. Man konnte sich mit Apple nicht auf einen Kompromiss einigen. Nun werden die Leser auf eine Web-App umgeleitet, die die Financial Times selbst entwickelt hat, um den digitalen Vertrieb auch ohne Apple voran treiben zu können.
Die neuen Richtlinien für den iTunes Store wurden Ende Juli eingeführt. Neben der 30-Prozent-Abgabe sind die Kooperationspartner auch verpflichtet, Kundeninformationen weiterzugeben, die über den digitalen Vertriebsweg gesammelt werden. Die neuen Richtlinien haben viel Kritik ausgelöst, mehrere Verlage sehen sich nun gezwungen, brauchbare Vertriebsalternativen zum iTunes Store zu entwickeln – viele in Form von Web-Anwendungen.
Erik Staschöfsky vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger erklärt: „Auch die deutschen Verlage sehen das Modell von Apple sehr kritisch“. Zwar versuchen viele weiterhin auf einer „partnerschaftlichen Ebene Lösungen zu finden“, doch sei die Entscheidung der Financial Times, den digitalen Vertrieb ohne Apple weiterzuführen, ein „starkes Zeichen der Unzufriedenheit aus der Branche“.
Ob die selbst entwickelte Web-Anwendung jedoch bei den Lesern genau so gut ankommt, steht noch offen. Was meinen Sie zu dem Thema? Tauschen Sie sich über die Kommentarfunktion mit unseren anderen Lesern aus. Zudem können Sie sich täglich über unsere Facebook-Seite auf dem neuesten Stand halten oder dort unsere Beiträge kommentieren.
(Marco Schürmann | Quelle: pressetext.com)