Einige Dinge haben den Weg ins mobile Zeitalter gefunden, ohne groß hinterfragt zu werden. So ist auch das QWERTZ-Layout standardmäßig auf Smartphone-Tastaturen vorhanden, obwohl dessen Sinn in Frage gestellt wird. Gerade auf Smartphones oder Tablets, die bei kleinen Größen nun einmal anders bedient werden als eine Tastatur, hat diese Ausrichtung ihre Probleme. Eine Gruppe von Forschern entwickelt deshalb ein neues Layout mit besonderem Fokus auf Tablets.

Unter Zusammenarbeit von Forschern des Max-Planck-Instituts, der Universität von Montana und der Universität von St. Andrews ist momentan das KALQ-Layout in Entwicklung und Erprobung. Namensgeber für das alternative Layout ist die untere rechte Ecke der Tastenanordnung.
Diese wird in zwei Blöcke geteilt, die jeweils mit den Daumen erreichbar sind. Dafür nehmen die Forscher einen Viertelkreis mit einem Radius von 58 mm als leicht erreichbaren Bereich an. Diese Annahme basiert darauf, dass Tablets in den meisten Fällen mit beiden Händen gehalten werden und die Daumen dabei zum Tippen frei sind.
In die Gestaltung des Layouts floßen dabei eine Menge zusätzlicher Faktoren ein. Neben relativ gleichmäßiger Aufteilung der Arbeit auf beide Hände wechseln sich diese auch häufig ab, was der anderen Hand Zeit zur Entspannung und Rückkehr in die Ursprungsposition ermöglicht. Die durchschnittlich zurückgelegte Strecke versuchen die Forscher ebenfalls kurz zu halten, für die Leertaste gibt es eine gute erreichbare Position. Eine Aufteilung von Vokalen und Konsonanten auf die jeweiligen Hände und weitere Kleinigkeiten runden die Überlegungen ab.
Insgesamt soll sich so nach etwa 8 Stunden Übungs- und Umgewöhnungszeit gleich schnell tippen lassen, wie mit einer QWERTZ-Tastenbelegung. Weiteres Training soll die Geschwindigkeit nochmals steigern.
Wer mehr Informationen über das neue Layout haben möchte, wird auf der Seite des Max-Planck-Instituts fündig: Improving Two-Thumb Text Entry on Touchscreen Devices
Quelle: typografie.info