(20. Juni 2008 – ds) Schwedische Forscher haben aus Holzstoff Zellulose-Nanofasern erzeugt und diese zu einem neuen Nanopapier verarbeitet. Das neue Papier ist siebenmal fester und dreimal elastischer als bisher normales Papier. Da es auch fester als Gußeisen und Knochen ist, besteht sogar die Möglichkeit, es zur Fertigung von Flugzeugteilen zu nutzen.
"Holzstoff gibt es in Hülle und Fülle. Daraus könnte man bedeutende Mengen an Nanofasern produzieren", so Lars Berglund. Erist Materialforscher am Königlichen Technik-Institut in Stockholm und Co-Autor der Studie im Journal "Biomacromolecules". In dieser Studie wurden die Fasern beschrieben. Weitere Einsatzgebiete sind, so glauben die Forscher: Verpackungsmaterial, Filter und Membrane, berichtet das Technologiemagazin Technology Review
In der normalen Papierproduktion werden Zellulosefasern mit 30 Mikrometern Dicke zu Papier verarbeitet. Die neuen Nanofasern sind dagegen nur 10-40 Nanometer dick (das ist knapp ein Tausendstel im Vergleich zu normalen Fasern). "[Die Nanofasern] sind ziemlich robust und haben ähnliche Materialeigenschaften wie Kevlar", sagt Berglund. Kevlar sind Kunstfasern, die zum Beispiel in schusssicheren Westen zum Einsatz kommen. Die Nanofasern erreichen ihre Reißfestigkeit durch eine sehr starke Bindung auf Atomebene. Auch wenn einige Bindungen reißen würden, blieben die daraus resultierenden Defekte im Papier so klein, dass das neue Papier seine Festigkeit nicht einbüßt. Wenn man es zum Reißen bringen will, ist zweimal mehr Aufwand nötig als bei Gußeisen.
Eine ausführliche Beschreibung gibt es unter dem folgenden Link.
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Technology Review (heise.de)