Ideenreichtum bei Springer. Nach der Einführung des BILDplus Abo-Modells startet man mit PrepaidBILD nun eine Gutschein-App für die gedruckte Ausgabe der BILD. Im Vorfeld kauft man vergünstigte Kontingente, die man per App und QR-Code bei einem der 1.000 Testhändler in Nürnberg und Düsseldorf gegen eine gedruckte Ausgabe der Zeitung einlöst. Das System soll die Kaufschwelle senken, legt dem Kunden aber auch Stolpersteine in den Weg.

Ob das kürzlich eingeführte Abo-Modell BILDplus zu schleppend anläuft oder einfach ein weiterer Vertriebskanal getestet wird, sei dahingestellt. Mit PrepaidBILD spricht Axel Springer nun jedenfalls die Kunden an, die den Abschluss eines Abos für Deutschlands Tageszeitung BILD bisher scheuten. Die kostenlose App, die für den Vorab-Kauf von BILD-Gutscheinen benötigt wird, gibt es in einer aktuellen Testphase als Düsseldorf- und Nürnberg-Version jeweils für die Betriebssysteme Android und iOS.
Fünf Zeitungen sind pauschal für die „Early Adaptor“ gratis dabei, danach muss man sein Guthaben beim Händler oder über das Internet und Springers eigenen Lesershop24 aufladen. 12 zum Preis von 10 ist hier die Devise, um dem Leser das Angebot schmackhaft zu machen. Ein Kauf per InApp-Purchase wäre aus Kundensicht sicher wünschenswert, es wundert aber nicht, dass dieser nicht angeboten wird. Leider wurde das Kauferlebnis hier nicht zuende gedacht, denn für den Lesershop ist natürlich eine vollständige Registrierung nötig und die macht ohne Responsive Layout des Shop am Smartphone nicht wirklich Spaß.

Der „Kauf“ der BILD ist mit entsprechendem Guthaben aber relativ einfach. Per QR-Code-Scan oder manueller Eingabe wird die Kennung des Händlers erfasst und die Kaufabsicht per Aktivierung eines BILD-Gutscheins signalisiert. Für ein kurzes Zeitfenster erscheint nun ein Gutschein auf dem Smartphone-Display, der dem Händler an der Kasse vorgezeigt wird und über den man die Druckausgabe der BILD erhält.
Ob das ganze Prozedere nun wirklich einfacher ist, als 70 Cent auf den Tresen zu legen sei dahingestellt, die Kaufschwelle beim App-Benutzer senkt es vermutlich schon – vorausgesetzt er ist bereit sich im Springer-Lesershop zu registrieren und hatte vorher am heimischen PC die Möglichkeit, sein Guthaben aufzuladen. Denn letzteres ist mit dem Smartphone sicherlich kein „Kauferlebnis“.