Gedruckte Zeitungen verschwinden

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Noch sind Zeitungen und Magazine erhältlich. Dass sie in Zukunft immer mehr verschwinden werden, das sagen viele. Dennoch: Magazine und Zeitungen haben eine Zukunft und zwar als Premium-Medien für Papierliebhaber. Aber sie werden mehr kosten als heute und, sie sind schlichtweg nicht „die Zukunft“. Das sagt auch eine neue Prognose aus Australien.

Ross Dawson ist australischer Zukunftsforscher und hat nach Trends und Ursachen des Zeitungs- und Magazinsterben geforscht. Dass Zeitungen und Magazine immer mehr Probleme haben, ihre Auflage zu halten ist Fakt. Immer niedriger ist die Zahl verkaufter, gedruckter Ausgaben. Dason hat sich diesen Trends angenommen und eine Zeitlinie des kommenden Zeitungssterbens veröffentlicht. Ausgehend von den USA werden schon in sieben Jahren gedruckte Zeitungen „aussterben“. Ganz so krass wird es wahrscheinlich nicht passieren, aber gedrucktes wird eine viel kleinere Rolle spielen als heute und Zeitungen in digitaler Form zum Beispiel auf Tablets stark an Bedeutung gewinnen.

Quelle: rossdasonblog.com

Da es sich schlicht nicht mehr lohnen wird, hohe Auflagen von Zeitungen und Magazinen zu drucken, wird man immer mehr auf digitale Drucktechnologien setzen um je nach Nachfrage zu drucken. Zudem werden vermehrt die Anzeigenunternehmen sich vom Print abwenden. Durch alle diese Umstände wird eine gedruckte Zeitung oder ein Magazin seltener zu finden sein und teurer als noch heute. Parallelen wird man zur Schallplatte ziehen können. Auch heute in Zeiten von MP3 und Co ist sie nicht ausgestorben, aber nur noch für Liebhaber interessant. Genauso wird die gedruckte, schon nach wenigen Stunden veraltete Zeitung, in Zukunft nur etwas für Liebhaber sein – die Masse wird sich auf digitale Zeitungen und Magazine stürzen, da sie überall und immer verfügbar sein werden und auf immer mehr Geräten anzeigbar sind.

In der Zeitlinie zum Zeitungssterben von Ross Dawson geht es in sieben Jahren in den USA los. Zudem zeigt seine Weltkarte weitere Regionen in denen kurz darauf die gedruckte Zeitung „tot“ sein dürfe. Insgesamt kann man sagen, dass der Norden der Welt als erstes betroffen sein wird: 2017 in den USA, anschließend auch in Europa wie Island und England sowie Norwegen bis 2020. Für Deutschland gilt das Jahr 2030 als Ende der Zeitung.

Da heute schon immer mehr Zeitungen und Magazine als digitale Version auf Tablets und E-Readern verfügbar sind und sich diese Geräte immer weiter verbreiten, könnte der Zeitpunkt für viele Länder bereits eher als prognostiziert eintreten.

Dawson gibt allerdings nicht nur einen Ausblick auf die Zukunft, sondern erklärt auch die Schlüsselfaktoren für das Zeitungssterben. Sie finden beides als hochauflösende Version in einem PDF-Dokument direkt im Blog von Ross Dawson. Eine Auswahl an Reaktionen auf die Zeitlinie von Dawson hat der Autor ebenfalls zusammengestellt. (Daniel Schürmann | Quelle: webcific.com, rossdawsonblog.com)

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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