(07. August 2008 – jb) Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2008/2009 aufgrund der Branchenmesse drupa den Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern können. So steigerte die Heidelberg Gruppe im Berichtszeitraum die Auftragseingänge um rund 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1,151 Milliarden Euro (Vorjahr: 934 Millionen Euro).
Umsatz und Ertrag lagen, wie bereits am 10. Juli 2008 angekündigt, aufgrund der schwierigen Marktbedingungen sowie der Investitionszurückhaltung der Kunden im Vorfeld der Messe deutlich unter den vergleichbaren Vorjahreswerten. Der Umsatz der Heidelberg Gruppe in den ersten drei Monaten (1. April bis 30. Juni) betrug 657 Millionen Euro (Vorjahr: 742 Millionen Euro). Der Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals lag bei 1,298 Milliarden Euro (Vorquartal zum 31. März 2008: 874 Millionen Euro).
"Die zufriedenstellenden Auftragseingänge von der drupa werden unsere operativen Geschäftsergebnisse im zweiten und dritten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten verbessern", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. "Nach wie vor ist das aktuelle Marktumfeld von schwierigen Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Zum mittelfristigen Ausgleich dieser Effekte dient unser bereits eingeleitetes Maßnahmenpaket zur Verbesserung unserer Kostenstruktur."
Die Heidelberg Gruppe erzielte im Berichtszeitraum ein betriebliches Ergebnis von minus 35 Millionen Euro (Vorjahr: 26 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im ersten Quartal minus 39 Millionen Euro (Vorjahr: acht Millionen Euro). Der Free Cashflow lag im ersten Quartal bedingt durch die Verbuchung des Kaufpreises für Hi-Tech Coatings, des drupa-Aufwandes und des rückläufigen Umsatzes mit minus 211 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: minus 81 Millionen Euro).
"Aufgrund der schwachen Umsatzentwicklung sowie der zusätzlichen Kostenbelastungen haben wir im ersten Quartal des Geschäftsjahres wie bereits angekündigt ein negatives Betriebsergebnis erzielt", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg. "Das zur Kostensenkung eingeleitete Maßnahmenprogramm treiben wir mit allem Nachdruck voran, so dass die Einspareffekte wie geplant realisiert werden können." Zum 30. Juni 2008 beschäftigte die Heidelberg Gruppe weltweit 19.737 Mitarbeiter (Vorquartal: 19.596). Gründe für die Erhöhung im ersten Quartal 2008/2009 waren die Übernahme der Hi-Tech Coatings-Gesellschaften sowie die erstmalige Konsolidierung des Produktionsstandorts in Qingpu, China. Bereinigt um diese Erstkonsolidierungseffekte hat sich die Mitarbeiterzahl im ersten Quartal um 77 Personen reduziert.
Geschäftsergebnisse in den Sparten Press und Postpress
Der positive Verlauf der Fachmesse drupa hat im ersten Quartal des Berichtsjahrs zu guten Auftragseingängen in der Sparte Press (Offsetdruck) in Höhe von 1,030 Milliarden Euro geführt – damit lagen sie um 26 Prozent über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 817 Millionen Euro). Der Umsatz in den ersten drei Monaten betrug 568 Millionen Euro (Vorjahr: 639 Millionen Euro). Die schwache Umsatzentwicklung verbunden mit den zusätzlichen Kostenbelastungen, unter anderem für den Messeauftritt auf der drupa, führte zu einem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit von minus 29 Millionen Euro (Vorjahr: 21 Millionen Euro).
Auch bei den Auftragseingängen der Sparte Postpress (Weiterverarbeitung) hat sich im ersten Quartal die drupa positiv ausgewirkt. Mit 114 Millionen Euro konnte sich die Sparte um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert verbessern (Vorjahr: 109 Millionen Euro). Der Quartalsumsatz lag bei 82 Millionen Euro (Vorjahr: 95 Millionen Euro). Das betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum minus 11 Millionen Euro (Vorjahr: minus vier Millionen Euro). Neben den schwachen Umsätzen war auch hier die Kostenbelastung des Messeauftritts für den Verlust verantwortlich.
In den Regionen EMEA, Nord-Amerika, Latein-Amerika und Asien/Pazifik lagen die Auftragseingänge – begünstigt durch die Fachmesse drupa – über den Vorjahreswerten. Insbesondere Deutschland konnte sich hierbei deutlich verbessern, aber auch Frankreich profitierte stark von den Messebestellungen. Einzig in der Region Osteuropa hat die drupa nicht die gleiche Bedeutung wie beispielsweise in Zentraleuropa. Bei den Umsätzen lagen alle Regionen im ersten Quartal unter Vorjahresniveau.
Für das Gesamtjahr 2008/2009 geht Heidelberg davon aus, bei Umsatz und Betriebsergebnis unter dem Vorjahr zu liegen. Eine Prognose zu den wesentlichen Kennzahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2008/2009 wird durch die weltweit unsichere Konjunkturentwicklung sowie das volatile Marktumfeld im weiteren Verlauf des Jahres möglich und soll spätestens mit den Halbjahresergebnissen Anfang November 2008 veröffentlicht werden.
Der vollständige Bericht über das erste Quartal 2008/2009 kann online abgerufen werden:
Link:
www.heidelberg.com