Googles zweitgrößte Firmenübernahme seit dem Kauf von Motorola steht an: Für 3,2 Milliarden Dollar übernimmt der Suchmaschinengigant den Thermostat- und Feuermelderhersteller Nest Labs. Die Hausgerätefirma hat eine Besonderheit, ihre Geräte sind vernetzt und versenden ihre Daten in das Internet.
Nest Labs wurde erst 2010 gegründet und steht unter der Co-Leitung des ehemaligen Apple-Managers und Nest-Mitgründers Tony Fadell. So scheint es nicht von ungefähr zu kommen, dass die lernfähigen Heizungsregler und die anderen Technikprodukte von Nest Labs vom Design an Apple erinnern. Die Nest-Produkte sammeln Daten und senden sie an Server der Firma. Dies diene aber nur der Verbesserung des Betriebs und der Dienste, betont Nest Labs auf einem Blogeintrag. Die Geräte richten sich beispielsweise nach der Anwesenheit der Bewohner und lassen sich über Apps fernsteuern. Auch Sensortechnik wie Bewegungsmelder sind in den Nest-Geräten verbaut.

Doch Google dürfte vorwiegend aus anderen Gründen an Nest Labs interessiert sein. Den auch der Suchmaschinenriese rüstet sich für das Web 3.0, dem Internet der Dinge. Und da kommt die Technik in den vernetzten Geräten von Nest Labs Google entgegen. Nest Labs hat die Vision des „conscious home“, auf Deutsch etwa des „bewussten Haushalts“, was vornehmlich auf die Bedeutung „energiebewusst“ abzielt. Nun schließt Bewusstsein auch Erkenntnis ein, und diese Erkenntnis-Daten sind es, die Google interessieren und gerne auch in anderen Geräten einsetzen will.
Damit bekommt der Konzern nach seinem Engagement mit selbstfahrenden Automobilen einen weiteren Zugang zu den Lebensbereichen seiner Nutzer, ob nun diese oder nur ihre Dinge in das Internet gehen. Dies passe zu Googles Strategie der vernetzten Allgegenwärtigkeit, so Analysten.