Suchmaschinenbetreiber Google hat Anfang Oktober die erste Betaversion des kostenlosen Google Web Designer veröffentlicht. Zwar beschränkt sich der Funktionsumfang bisher lediglich auf die Erstellung von Bannerwerbung – langfristig soll das Tool jedoch auch für die Erstellung von Webseiten nutzbar sein. Viele Werbetreibende haben den Umstieg von Flash auf HTML5 noch nicht gewagt – oftmals aufgrund technischer Schwierigkeiten. Google könnte hier Abhilfe verschaffen und mit seinem Tool die HTML5-Technologie weiter voran treiben.
Flash-Werbung ist rechenintensiv, fehleranfällig und kann nicht immer auf allen Geräten angezeigt werden. Gerade der Werbeindustrie sind diese drei Faktoren ein Dorn im Auge, doch nur wenige bemühen sich, die Alternative HTML5 zu nutzen. Grund dafür könnte der Mangel an guten Werkzeugen zur Erstellung von HTML5-Inhalten sein. Zwar lassen sich mit Programmen wie Adobe Edge bereits Standardwerbemittel in hoher Qualität erstellen, doch sind die Ergebnisse noch oft zu umfangreich und werden von den Vermarktern nicht akzeptiert.
Mit seinem Web Designer will Google die technischen Hürden, die Unternehmen heutzutage noch oft haben, beseitigen. Mit dem Tool soll es auch Programmier-Laien möglich sein, Werbebanner in HTML5 zu erstellen. Die Banner können dann direkt über die weit verbreiteten Systeme von Doubleclick und Admob verteilt werden und auch auf mobilen Endgeräten angezeigt werden. Bereits Anfang Oktober haben wir über das kostenlose Design-Tool von Google berichtet.
Auf den ersten Blick bietet das Tool allerlei nützliche und aufgeräumte Funktionen zur Erstellung von HTML-Dateien. Bei Animationen errechnet das Tool automatisch die Bewegungen zwischen zwei Objektpositionen (Keyframes) und kommt mit 3D-Funktionen daher. Illustrationswerkzeuge erlauben neben dem Import von Vektordaten auch die Erstellung von Grafikobjekten direkt im Programm. Für die eigenen Werbeplattformen bietet Google bereits fertige Projektvorlagen an – doch auch für andere Werbeplattformen lässt sich Onlinewerbung erstellen, die anschließend in Dateien mit HTML, CSS und JavaScript gespeichert wird. In der Beta-Version beschränken sich die Funktionen lediglich auf die Erstellung von Werbebannern. Zukünftig sollen mit dem Google Web Designer jedoch auch ganze Webseiten erstellt und bearbeitet werden können.
Durch einen weltweiten Anteil an der Onlinewerbung von knapp einem Drittel könnte Google seine Marktmacht nutzen, um beim Umstieg von Adobes Flash-Format in das HTML5-Format zu helfen. Der Web Designer ist sowohl für Windows als auch für Mac OS verfügbar und kann auf der offiziellen Seite heruntergeladen werden. Für Linux ist momentan noch keine Version verfügbar. Auf einer Hilfeseite bietet Google eine Einführung und Videos an, die bei der Bedienung des Tools helfen. Weiterhin sind im Hilfebereich auch Beispieldateien vorhanden.