Immer häufiger hört man vom Cyber War – dem Krieg im Internet zwischen einzelnen Nationen. Die Bedrohung durch einen möglichen Cyberwar erfordert, ist sich der deutsche ITK-Verband sicher, eine enge Kooperation staatlicher Stellen mit der Wirtschaft.

Konkret weißt der Bitkom auf die Gefahr im Vorfeld zur Münchner Sicherheitskonferenz hin. Cyberwar ist in diesem Jahr eines der Schwerpunktthemen der Veranstaltung. Der Schutz gegen Cyberattacken lässt sich rein militärisch nicht darstellen, da hier zivile und militärische Sicherheit verschmelzen. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Stellen nötig, so Prof. Dieter Kempf vom Bitkom.
Begrüßt wird, dass die NATO dem Thema Cyberwar inzwischen große Beachtung schenkt: In ihrem neuen strategischen Konzept hebt sie Cyberattacken als eines von drei möglichen zukünftigen Bedrohungsszenarien hervor, neben Raketenangriffen und terroristischen Attacken. Die Vorfälle in Estland 2007 und Georgien 2008 sowie die aktuelle Problematik um den Trojaner StuxNet haben gezeigt, wie sicherheitskritisch IT-Infrastrukturen für Wirtschaft und Staat sind. StuxNet war vermutlich zum Angriff auf Industrieanlagen entwickelt worden und hatte eine bestimmte Kombination von Steuersystemen ausgewählter Maschinen zum Ziel. Der technische Hintergrund: Moderne Maschinen und Anlagen kommen ohne vernetzte Sensoren und Steuerkomponenten nicht mehr aus. Aufgrund dieser zunehmenden Vernetzung, zum Teil auch über das Internet, entstehen neue Angriffspunkte bei den Produzenten und Betreibern großer Maschinen und Anlagen.
Zur Verbesserung der Sicherheit gibt es spezifische Lösungen, wie Firewalls oder Verschlüsselungstechnologien, sowie Bausteine, Vorgehensmodelle und Muster. Wichtig bei der Risikoanalyse und dem Entwurf eines Sicherheitskonzepts: Durch die verstärkte Vernetzung können das tatsächliche Angriffsziel, etwa die komplexe Werkzeugbahn einer Fräse, und die Schwachstelle der Verteidigung auch geografisch weit voneinander entfernt sein.
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(Daniel Schürmann | Quelle: bitkom.org)