Am Samstag gelang spanischen Ermittlern in Zusammenarbeit mit dem FBI ein großer Fang. Sie zerschlugen das international größte Hacker-Netzwerk, das über 13 Millionen Rechner weltweit infiziert hatte. So waren weit über die Hälfte der US-amerikanischen Großunternehmen sowie insgesamt über 40 Großbanken Opfer der Hacker.

Die Polizei nahm drei Verdächtige fest, allein der PC des Hauptverdächtigen enthielt die Daten von über 800.000 Menschen. Bei den Festgenommenen handelte es sich um Kleinkriminelle im Alter von 25 bis 31 Jahren mit wenig Computerkenntnissen, die selbst das Netzwerk nur gekauft und dann den Datenzugang weiterverkauft hatten. Anscheinend waren sich die drei nicht bewusst, welche Sprengkraft ihr Netzwerk tatsächlich besaß; eine so große Datenmenge bietet ausreichend Potential für Cyber-Terrorismus.
Bot-Netzwerke funktionieren, indem sie sich durch Viren über das Internet vernetzen. Die Rechner werden dann durch eine Art Software-Roboter („Bots“) ferngesteuert.Der User hat kaum eine Chance die Infektion zu bemerken. Das „Mariposa“ (Schmetterling) genannte Bot-Netzwerk aus Spanien wurde ebenfalls über einen Trojaner aufgebaut und gelangte auf diese Weise an die enorme Datenmenge, darunter vor allem Kontodaten.
Schon im Mai 2009 war die kanadische Firma Defence Intelligence den Hackern auf die Spur gekommen. Nachdem es gelungen war, „Mariposa“ für einige Zeit lahm zu legen, eroberten die Hacker jedoch wieder die Kontrolle über das Netzwerk und rächten sich, indem sie wiederum die Server der Firma außer Gefecht setzten.