(12. September 2008 – ds) Rund 15 Jahre nach ihrer breiten Einführung in Deutschland bekommen Handy und E-Mail gute Noten. Für neun von zehn Nutzern bringen beide Technologien einen Gewinn an Lebensqualität und Flexibilität. Bei den Handybesitzern steht auf Rang 1 der Vorteile jedoch ein Plus an persönlicher Sicherheit (95 Prozent). Das hat eine repräsentative Studie im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM ergeben, berichtet Pressebox.de
Gleichwohl gaben 64 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich zumindest manchmal von Informationen überflutet. Vor allem Ältere sehen die Informationsfülle kritisch. Dafür machen die Befragten zwar hauptsächlich das Fernsehen verantwortlich. "Entscheidend ist aber die Summe der Medien, die wir nutzen", erklärte BITKOM-Präsident Scheer. "Offensichtlich fehlt es noch an Know how, mit der Informationsvielfalt effizient umzugehen."
72 Prozent der privaten Nutzer möchten jederzeit mit ihrem Mobiltelefon erreichbar sein. Dabei gibt es Unterschiede nach Altersgruppen: Die 14- bis 29-Jährigen Handynutzer wollen zu 80 Prozent stets erreichbar sein, bei den Senioren ab 65 Jahren sind es "nur" 58 Prozent.
Unter den beruflichen Anwendern kann nach eigener Aussage fast jeder zweite maximal einige Stunden auf das Handy verzichten. Nur eine Minderheit von 29 Prozent sagt, sie könnte länger als einen Tag ohne das Gerät auskommen. 39 Prozent der Diensthandy-Nutzer wollen sich überhaupt nicht von dem Gerät trennen. "Ob die ständige Erreichbarkeit hilft oder belastet, hängt stark vom richtigen Einsatz digitaler Kommunikation und der richtigen persönlichen Einstellung ab", unterstreicht Prof. Scheer.
Im Berufsleben sieht der BITKOM die Herausforderung vor allem in einem guten Management der elektronischen Post. In Unternehmen werden viele Geschäftsvorgänge nur noch per E-Mail abgewickelt. Absprachen finden seltener telefonisch statt, Unterlagen werden elektronisch statt in Papierform verschickt. Anders als bei der Papierpost wird der elektronische Briefkasten nicht nur einmal pro Tag geleert. Jeder vierte berufliche Nutzer schaut permanent nebenbei auf den Posteingang. Ein weiteres Drittel liest immerhin mehrmals täglich seine E-Mails.
In der Studie gaben gerade einmal 76 Prozent der Handybesitzer an, auf die Nutzung im Kino oder Theater zu verzichten. Nur jeder vierte Anwender schaltet das Gerät ab oder stumm, wenn er mit dem Partner verabredet ist (24 Prozent) oder mit Freunden ausgeht (23 Prozent). "Es erstaunt, dass sich manche Verhaltensregeln noch nicht durchgesetzt haben", sagt BITKOM-Präsident Scheer. "Dabei ist Rücksicht nicht schwer: Moderne Handys haben mehrere Umgebungsprofile, mit denen sich die Signale an unterschiedliche Situationen anpassen lassen." Immerhin jeder zweite Nutzer schaltet das Handy nachts und im Urlaub ab (je 44 Prozent) – um selbst ungestört zu sein.
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