(04. September 2008 – ds) Moderne medizinische Implantate nutzen immer öfter drahtlose Verbindungen für den Datenaustausch. Um die so entstehenden drahtlosen Netzwerke vor Hacker-Angriffen zu schützen, setzen Biomediziner der Chinese University of Hong Kong auf den Herzschlag des Patienten. Das Pulsmuster bildet die biometrische Basis für die Verschlüsselung und verspricht aufgrund seiner natürlichen Dynamik besonders hohe Sicherheit.
Die Grundidee der Forscher ist, dass verschiedene Implantate im Körper eines Patienten die selben, personenspezifischen physiologischen Daten messen können. Das kann die Basis für eine Verschlüsselung der Datenübertragung bilden. Die Interpuls-Intervalle (IPIs) des Herzschlags sehen die Wissenschaftler als geeignete Basis für eine Absicherung des Datenaustausches. In einer Testreihe mit 99 Probanden haben sie experimentell gezeigt, dass IPI-Daten tatsächlich gut als Basis für die Verschlüsselung in Körpernetzwerken geeignet erscheinen.
Hintergrund der Forschung ist, dass medizinische Implantate immer häufiger drahtlose Kommunikationstechnologien nutzen, um in sogenannten Body Area Networks Daten untereinander und an Geräte im unmittelbaren Nahbereich des Körpers zu übertragen. Das kann zwar die Arbeit von Medizinern und das Leben der Patienten erleichtern, doch entsteht auch das Risiko von Hacker-Angriffen. Neben dem Verlust vertraulicher medizinischer Daten können so auch Gesundheitsrisiken entstehen. US-Forscher haben Anfang dieses Jahres beispielsweise gezeigt, dass ein manipulierter Herzschrittmacher potenziell fatale Stromstöße geben kann.
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Quelle: pressetext.de