Der Verband Bitkom warnt angesichts der Exportbeschränkungen Chinas für sogenannte „Seltene Erden“ vor einer Verteuerung von Hightech-Geräten. Die Folger der Exportbeschränkungen seien steigende Rohstoffpreise für Hersteller und längere Lieferzeiten. Heute gibt es kaum ein Hightech-Gerät, das ohne Seltene Erden hergestellt werden kann.

Die Seltenen Erden waren auch Thema beim Besuch von Chinas Vizepremier Li Keqiang in Berlin, der in der zweiten Januarwoche von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen wurde. Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle die Exportbeschränkungen kritisiert. Er forderte China auf, den Zugang zu Seltenen Erden nicht zu erschweren und die verhängten Maßnahmen zu überdenken. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten: Anstrengungen im Recycling, spezielle Forschungsprogramme und Partnerschaften mit Förderländern nach dem Beispiel Japans.
Die Seltenen Erden umfassen 17 chemische Elemente, wie Europium, Lanthan und Neodym, und stammen zu mehr als 95 Prozent aus China. Sie werden beispielsweise in Computern, Flachbildfernsehern, Handys, Solarzellen oder Batterien eingesetzt. Der Bedarf ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Zuletzt hat China die Ausfuhrquoten für die Rohstoffe allerdings deutlich reduziert. In den zurückliegenden sechs bis zwölf Monaten haben sich die Preise der meisten Seltenen Erden vervielfacht.
Der Bitkom fordert daher von der Bundesregierung, der einseitigen Abhängigkeit von den chinesischen Rohstofflieferungen entgegenzusteuern. Dazu brauche man eine gezielte Strategie zur langfristigen Sicherstellung der Rohstoffversorgung Deutschlands. Enormes Potenzial als Rohstoffquelle bietet der Elektronikschrott. Zweiter Bestandteil einer Strategie müsse die Bildung von Rohstoffpartnerschaften mit alternativen Förderländern sein. So hat Japan etwa jüngst Kooperationsabkommen mit Indien und Vietnam abgeschlossen, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Künftig will sich Japan in beiden Ländern an der Erschließung und Förderung Seltener Erden beteiligen.
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(Daniel Schürmann | Quelle: bitkom.org)