Mit durchschnittlich 55 Millionen täglichen „Was gibts Neues“-Tweets hat Twitter während der vergangenen vier Jahre etwa zehn Milliarden Nachrichten gesammelt. Während zwar große Teile irrelevant wären, sehen Historiker darin bereits jetzt ein wertvolles Archiv.

„Twitter hat zig Millionen User. Es gibt bis jetzt kein Archiv mit so vielen Tagebucheinträgen“, sagt Daniel J. Cohen, Autor und Geschichtsprofessor an der George Mason Universität gegenüber der New York Times wie Pressetext berichtet. Tweets hätten zudem einen weiteren, wichtigen Vorteil: „Twitter funktioniert im Moment, dann wenn die Menschen am ehrlichsten sind“, so Cohen.
Bereits im vergangenen Monat hatte Twitter verkündet, sein Archiv der US-amerikanischen Kongressbibliothek zur Verfügung zu stellen. Die Privatsphäre der Twitter-User soll bei dem Archivierungsprojekt nicht gefährdet werden. Zum einen würden private Nachrichten weggelassen, zum anderen würden zwar statistische Daten an die Einträge geknüpft, jedoch keine persönlichen Informationen, die es erlauben würden, die User zurückzuverfolgen. Am wichtigsten ist es dabei die Tweets in ihrer Gesamtheit zu betrachten, um wichtige Ereignisse herauszufiltern und deren Bedeutung für die Menschen zu erkennen. Ein Vorteil bei Twitter gegenüber „alten“ Tagebüchern: die Datenbank ist digital. (Daniel Schürmann | Quelle: Pressetext.de)