Honeycomb-Android für Tablets vorgestellt

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Gestern Abend hat Google auf dem „Honeycomb“-Event neben der Version 3.0 des eigenen Betriebssystems Android auch den neuen, webbasierten Android Market vorgestellt. Wir zeigen Ihnen, was Sie erwarten können und welche Neuerungen das Betriebssystem und der Market erfahren haben.

Hugo Barra auf dem Honeycomb-Event - (Quelle: engadget.com)

Benutzeroberfläche und Bedienung
Ein als „holografisch“ bezeichnetes Design soll Einzug finden, auf das die Entwickler besonders stolz sind. Da Android 3.0 speziell für Tablet-Geräte konzipiert wurde, ließe sich das Betriebssystem auf Smartphones nicht optimal bedienen. Insgesamt soll die Bedienung des Betriebssystems komfortabler und speziell an die auf Tablets dargestellten Inhalte angepasst sein. Das besondere an Version 3.0 ist unter anderem die Abwärtskompatibilität für Anwendungen, die für ältere Versionen von Android programmiert wurden. So sollen die Entwickler durch ein Update auch die neuen Interaktionsmöglichkeiten des Betriebssystems einbinden können. Neu ist auch eine sich am unteren Bildschirmrand befindliche „System Bar“, die neben den Statusinformationen auch Benachrichtigungen enthält, ähnlich wie bereits die auf Smartphones befindliche Leiste am oberen Bildschirmrand. Wie schon bei den älteren Android-Versionen lässt sich diese Leiste von jeder App aus bedienen, außer sie wird im Vollbildmodus gestartet. Die sonst bekannte obere Leiste wird durch eine „Action Bar“ ersetzt, die einen schnellen Zugriff auf Optionen oder Widgets erlaubt. Die Action Bar ist von den jeweiligen Entwicklern frei gestaltbar.

Der neue Homescreen - (Quelle: winfuture.de)
Der neue Homescreen ist in fünf verschiedenen Versionen vertreten, die frei gestaltbar sind. Dort können App-Verknüpfungen oder bestimmte Widgets abgelegt werden; auch unterschiedliche Hintergrundbilder sind nun möglich.

Für eine bessere Bedienung haben die Entwickler von Google ihre Bildschirmtastatur erneuert, die nun eine einfachere und präzisere Texteingabe ermöglichen soll. Verständlich, wenn man beachtet, dass die Eingabe nun auf einem Gerät der ganz anderen Dimension erfolgt, nämlich einem Tablet. Um die Eingaben noch intuitiver zu machen, gibt es nun eine Tab-Taste und die Möglichkeit, schnell zwischen Text- und Spracheingabe zu wechseln. Auch die Copy&Paste-Funktion wurde umgestaltet, sodass man den auszuwählenden Text nun einfacher markieren kann.

Schnittstellen und App-Veränderungen
Anders als den Apple-Produkten wird eine Reihe von externer Hardware unterstützt. Dafür stehen Schnittstellen wie USB zur Verfügung, durch die man beispielsweise auch eine Tastatur anschließen kann. Ist keine Kommunikation über USB möglich, so bieten sich weitere Schnittstellen wie Bluetooth oder WLAN an, auch das Tethering wird weiterhin unterstützt, durch das man über andere mobile Geräte einen Internetzugang für andere Geräte bereitstellen kann.

Damit die Anwender auch alle Vorteile der neuen Dimension, die des größeren Displays, nutzen können, hat Google seine vorinstallieren Apps überarbeitet, so auch den Browser, der immer mehr der Desktop-Variante des Chrome-Browsers ähnelt. Durch den größeren Platz auf dem Bildschirm lassen sich nun auch direkt die Tabs anzeigen um einen schnelleren Wechsel und eine größere Übersicht zu ermöglichen. Für eine erhöhte Privatsphäre wurde auch gesorgt: So kann man nun durch den Inkognito-Modus anonym surfen, es werden also keine Daten wie etwa Verlauf oder Formulareingaben gespeichert. Eine Synchronisationsmöglichkeit mit dem Desktop Chrome-Browser rundet das ganze ab und ermöglicht bequemes Surfen.

Neues für Entwickler
Neben den Anwendern haben auch Entwickler einige Änderungen zu erwarten. Durch ein neues UI Framework lassen sich Apps optisch schöner gestalten, auch mehrspaltige Oberflächen sind nun möglich. Für die Benachrichtigungen lassen sich nun auch Symbole und bestimmte direkte Interaktionsmöglichkeiten integrieren, ohne dass man direkt in die App springen muss.

Wann kann man nun mit den ersten Tablets mit Android 3.0 rechnen? Google präsentierte sein Honeycomb auf dem XOOM von Motorola. Andere Firmen wie Lenovo, Asus oder Toshiba sollen folgen. Noch im Frühjahr dieses Jahres sollen die ersten Geräte erscheinen.

Der neue webbasierte Android-Market
Der neue Android Market
Neben der Vorstellung von „Honeycomb“ hat man auch eine Vorstellung eines webbasierten Markets und Google Musics erwartet. Letzteres blieb leider aus, doch der neue Market machte einen super Eindruck. Schon damals auf der Entwicklerkonferenz I/O im letzten Jahr hat man eine erste Version des webbasierten Android Markets präsentiert. Unter market.android.com kann man nun die Apps durchstöbern, die in verschiedene Bereiche unterteilt sind. Die neue Detail-Ansicht einer App erlaubt nun hochauflösendere Bilder und eine insgesamt schönere und übersichtlichere Beschreibung, die in unseren Augen besser zu lesen ist und mehr Eindruck macht als die des alten Android Markets auf den Smartphones. Der Android Market ist nun mit dem eigenen Google-Konto verknüpfbar, dies erlaubt einen schnelleren Kauf von interessanten Apps mit nur einem Klick, wenn man die geforderten Bankdaten vorher hinterlegt hat. So sollen die Anwendungen direkt auf dem Endgerät installiert werden können, da dieses mit dem Google-Konto verknüpft ist. Neben diesen Neuerungen wird es bald auch eine Unterstützung für In-App-Käufe geben, wie es bereits in einigen Apple iOS-Anwendungen möglich ist. Dies ermöglicht zum einen mehr Komfort für die Anwender, zum anderen aber auch mehr finanzielle Optionen für Entwickler.

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(Marco Schürmann | Quellen: engadget.com, winfuture.de)

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