iBooks Author und die Leseprobe

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Call-To-Action (CTA) ist ein Begriff aus der Marketing-Welt, der gern bei Online-Werbung wie Banner oder Newsletter verwendet wird. Er beschreibt die Aufforderung zum Handeln. Bei einem eBook z.B. die Aufforderung nach dem Herunterladen der Leseprobe anschließend das ganze eBook zu kaufen. Gerhard Schröder, Betreiber des Blogs PadLive.de hat im Rahmen der Hobbit iBook-Produktion für den Klett-Cotta Verlag einige Erfahrungen gesammelt, die er uns in seinem Gastbeitrag mitteilt.

Erfreulicherweise übernimmt der iBook-Store von Apple (oder Amazon für die Kindle-eBooks) die Aufgabenstellung des CTA für den Verleger. Dem Leser werden die ersten Seiten und die ganze Kapitelstruktur angezeigt. Zum Abschluß der iBooks-Leseprobe wird dem Testleser eine Seite angezeigt mit der Abbildung des Covers, Title und Preis inkl. den „Kaufen-Button“. Die Handlungsaufforderung wird mit „Das gesamte Buch kaufen“ beschrieben.

iBooks Author und die Leseprobe

iBooks Author (Video-Vorstellung) hingegen geht einen anderen Weg. Im Rahmen des iBook-Exports wird der iBook-Ersteller gefragt, ob er eine Leseprobe erstellen möchte. Für diesen Fall sollte er selbst eine Kürzung seines eBooks vornehmen. Die Automatik eines ePub-eBooks wie eben beschrieben greift nicht bei iBooks Author.

Der Nachteil: Dem gekürzten iBook fehlt die Struktur der weiteren Kapitel und es fehlt jede Handlungsaufforderung zum Kaufen (Call-To-Action). Im Rahmen eines kleinen Tests habe ich eine Themenseite bei itunes gefunden mit einer Übersicht an eBooks, die mit iBooks Author erstellt worden sind.

 

 

Leseproben im Vergleich

Einige iBook-Leseproben habe ich ausgetestet. 3 Leseproben als Beispiel:

 

 

„Die Drei Fragenzeichen – Kids – Angriff der Roboter“ nutzt Bilder und Video-Elemente. Am Ende des ersten Kapitels wird dem Leser eine Frage gestellt und durch das Antippen des Links (Zufall) erfolgt an der Stelle jedoch kein Umblättern, sondern es taucht lediglich die Kopfleiste auf, in der in blauer Schrift der „Kaufen-Button“ zu finden ist. Es fehlt eine klare Auffordernung „KAUF MICH!“.

 

 

Der Verlag DK hat eine ganze Reihe an Sachbüchern mit iBooks Author umgesetzt. Auf der letzten Seite erfolgt ein Hinweis auf das vollständige iBook. Der der im Text erwähnte Link zum iBookstore funktioniert nicht. Immerhin taucht so die Kopfleiste auf.

 

 

Leseproben der iBooks zum Hobbit-Film

Der Verlag Klett-Cotta geht für die gerade im iBook-Store erschienen iBook-Lese-Proben einen anderen Weg. Am Ende der Leseprobe befindet sich eine klare Handlungsaufforderung. Durch ein Tippen auf das Display wird der Kaufen-Button angezeigt.

 

 

Stichwort Impressum bei einer Leseprobe

Mir fiel auf, das fast alle iBooks das Impressum am Ende des iBooks beherbergen. Doch bei Leseproben, die am Ende gekürzt sind, entfallen in fast all meinen Test-iBook-Leseproben die Impressa. Absicht? Natürlich ist eine Impressumsseite als letzte Seite einer Leseprobe im Sinne des CTA auch keine gute Lösung. Bei den Hobbit-Büchern wurde das Impressum als iBook-Author-PopUp am rechten, unteren Rand der Seite eingefügt. Durch ein Finger-Tippen öffnet sich das Fenster mit allen relevanten Informationen und der Verkaufsprozess wird nicht gestört.

Dieser Artikel ist zeitgleich auf dem Blog PadLive.de erschienen

Über den Autor
Gerhard Schröder ist seit dem Jahr 2000 im Online-Anzeigen-Geschäft tätig. Stationen waren u.a. Key Account NW-news.de, Verkaufsleiter Online der WAZ Mediengruppe, Vermarktungsleiter bei der VHB für die studiVZ-Gruppe u.a. Vor zwei Jahren machte er sich mit der Idee eines digitalen Dienstleisters für die Anzeigenabteilungen (Entwicklung und Umsetzung von Online-Sonderwerbeformen) selbstständig.

Inzwischen realisert das Team neben Bannern und Co. auch eBooks für hobbitpresse.de, Video-Tagebücher für Sonderveröffentlichungen und andere Online-Dienstleistungen für Verlage. Zu den Kunden zählen u.a. Spektrum der Wissenschaft und VDI-nachrichten.com. (Mehr zum Unternehmen) In seinem persönlichen Blog PadLive.de greift er als begeisterter iPad-eBook-Leser immer wieder Themen um eBooks und eMagazine auf.

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

DiscussionEin Kommentar

  1. Pingback: Interaktive eBooks zum Hobbit-Film stammen aus Essen

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