Agfa Graphics positioniert sich mit zwei Cloud-Produkten im E-Business für Druckereien und Verlage: Mit Apogee StoreFront für den Web-to-Print-Markt und Arkitex Eversify als Tablet Publishing Lösung für Verlage. Bernd Zipper, Geschäftsführer von zipcon consulting, sprach mit Agfa Produktmanager Laurens Leurs über die Herausforderungen, denen sich Agfa im E-Business stellen muss.

Bernd Zipper: Wie kommt es, dass Agfa Graphics, eigentlich als Lieferant von Chemie, Platten, Equipment und Software für die Print-Industrie, den Bereich „E-Business Print“ mit einem eigenen Produkt angeht?
Laurens Leurs: Agfa war von jeher ein Systemanbieter, der den Druckern komplette Lösungen und keine Einzelprodukte angeboten hat. Web-Portale sind seit mehr als einem Jahrzehnt ein integraler Bestandteil unseres Angebots. Wirtschaftsstudien sagen voraus, dass der Großteil der Druckaufträge in den kommenden Jahren über E-Business Print Modelle generiert und vergeben werden. Daher war es auch für uns logisch, unsere Lösung um eine Web-to-Print-Componente zu erweitern. Da wir bei der Entwicklung von Grund auf gestartet sind, konnten wir direkt aktuell Technologien wie Agile Development, SaaS und HTML5 berücksichtigen. Trotzdem haben wir sichergestellt, dass sich der Apogee StoreFront nahtlos in unsere bestehenden Produkte wie Apogee Prepress integriert.
„E-Business Print“ ist ein neues Thema für Verlage und Druckereien, aber auch für Agfa. Wie stellt Agfa sicher, dass die angebotene Lösung den Marktansprüchen gerecht wird?
Das Internet macht es einfacher mit unseren Kunden zu kommunizieren und über Bedürfnisse auf dem Laufenden zu bleiben. Wir haben das APOGEEnetwork und Foren, auf denen unseren Kunden Fragen und Ideen mit untereinander und auch mit uns austauschen können. Online-Umfragen und Webinare erlauben es uns mit unseren Kunden zu interagieren und mehr über deren Wünsche zu erfahren. Bei alledem ist der persönliche Kontakt genauso wichtig wie eh und je. Die Roadshow, die durch Deutschland, Österreich und Schweiz tourt, erlaubt uns nicht nur die AGFA Produkte zu zeigen, sondern auch im Dialog mit den Kunden Wünsche und Möglichkeiten zu erörtern.
Kaum ein Geschäftsfeld ist so häufig mit fortschreitenden Technologien, neuen Endgeräten und sich ändernden Kommunikationsverhalten konfrontiert wie das E-Business. Wie stellt AGFA gegenüber seinen Kunden sicher, dass die StoreFront E-Business Plattform mit den wachsenden Anforderungen Schritt hält?
Apogee StoreFront begegnet diesen Herausforderungen auf zwei Arten:
StoreFront ist ein Cloud-Dienst, dass heißt, Agfa Graphics verwaltet und aktualisiert die Software aller StoreFront-Nutzer. Diese Updates werden automatisch und außerhalb der Geschäftszeiten eingespielt, so dass den Druckdienstleistern jederzeit die neueste Version der Software zur Verfügung steht.
Für traditionelle Software gibt es in der Regel alle ein bis zwei Jahre eine neue Version. „Internet-Jahre“ verhalten sich hier wie „Hunde-Jahre“: Ein Jahr im Internet ist vergleichbar mit sieben Jahren in traditioneller Technologie. Das bedeutet, sowohl die Druckdienstleister, als auch Agfa als Technologiepartner müssen sich viel schneller in kleineren Schritten entwickeln. Aus diesem Grund haben unsere neuen Dienstleistungen wie Apogee StoreFront und Arkitex Eversify ein anderen Update-Zyklus mit neuen Versionen und Updates innerhalb weniger Monate. Das erlaubt uns viel schneller auf Kundenfeedback und Veränderungen am Markt zu reagieren.

Erste Schritte von Druckereien und Verlagen in Sachen Online-Shop kosten meist eine Menge Geld. Gibt es von Seiten Agfa Modelle, wie StoreFront bedarfsgerecht angepasst werden kann?
Mit dem Apogee StoreFront besteht keine Notwendigkeit in Server, Software und Infrastruktur zu investieren. Dadurch, dass wir den Apogee StoreFront als Cloud-Service anbieten, ermöglichen wir dem Drucker sich mit der Materie Web-to-Print zu einem sehr attraktiven Preis vertraut zu machen. Will der Druckdienstleister seine Kapazitäten erweitern, ist es sehr einfach dies über die StoreFront Plattform zu tun. Schon jetzt ist der StoreFront an eine Vielzahl von zusätzlichen Cloud-Services angebunden, etwa für die Abwicklung von Online-Payment oder die Kalkulation von Versandkosten. Ich denke die Integration mit anderen Cloud-Diensten wird in Zukunft weiter steigen und es uns erlauben, den Nutzen und Wert der StoreFront Plattform durch weitere Integration von Diensten zum Durchführen spezieller Aufgaben zu erweitern.
Wie sehen die nächsten Schritte in Sachen Entwicklung von StoreFront aus? Gibt es Pläne Web-to-Print und die Verbindungswelt in Richtung MIS auszuweiten?
Konnektivität ist tatsächlich ein Kernthema in der Weiterentwicklung von Apogee StoreFront. Wir bevorzugen JDF als Standard für den Austausch von Job- und Auftragsdaten zwischen verschiedenen Systemen. Apogee StoreFront und Apogee Prepress nutzen JDF für die Kommunikation untereinander und mit MIS-Systemen. Trotzdem ist uns klar, dass einige unserer Kunden einen anderen automatischen, aber einfacheren Weg für den Datenaustausch benötigen. Unser neues SFE (StoreFronte Export)-Modul erlaubt diese Art von Konnektivität: Für jeden Auftrag erzeugt es eine anpassbare Text- oder XML-Datei mit allen Bestelldaten. Viele MIS-Systeme können solche Text oder XML-Daten automatisch importieren, sei es von Haus aus oder über optionale Module. Dies mindert die Integrationskosten und erlaubt auch die Anbindung an MIS-Systeme, die keinen oder nicht ausreichenden JDF-Support bieten.
Andere Kernsegmente, die wir in Apogee StoreFront ausbauen, ist eine umfassendere Kontrollmöglichkeit für den Nutzer und ein noch flexibleres Store-Design. Die Webtechnologie entwickelt sich rasant weiter und mit der zunehmenden Verbreitung von HTML5 gibt es eine Menge an interessanten Richtungen, in denen der Apogee StoreFront weiter wachsen kann.
Die Produkte Apogee StoreFront und Arkitex Eversify stellt Agfa live auf seiner Agfa-Forum-Tour an 10 Standorten in Deutschland, Österreich und Schweiz vor.
Das Agfa Forum beginnt jeweils um 12:00 Uhr und endet gegen ca. 17:00 Uhr mit einem anschließenden Imbiss an folgenden Standorten (komplette Agenda hier herunterladen):
03. September – Hamburg
04. September – Hannover
10. September – Düsseldorf
11. September – Leipzig
17. September – Wien
18. September – Nürnberg
24. September – Solothurn (Schweiz)
25. September – Stuttgart
26. September – München
01. Oktober – Wiesbaden