Internet-Sperren, wie sie von Verfechtern als Mittel im Kampf gegen Kinderpornographie gefordert werden, sind technisch nicht sinnvoll, da existierende Lösungen relativ leicht umgangen werden können, so die Studie „Internet Blocking: Balancing Cybercrime Responses in Democratic Societies“, die vom Open Society Institute gesponserte wurde.

So sagt die Untersuchung, dass wohl Sperren nur wirklich nützen, um irrtümlichen Zugriff von Personen zu verhindern, die den blockierten Content gar nicht suchen würden. Ein wesentliches Problem an Internet-Sperren ist, so Pressetext, dass sie Anbieter illegaler Inhalte kaum aufhalten können. Zielt ein Mechanismus etwa darauf ab, Inhalte anhand von Domainnamen oder IP-Adressen zu blockieren, kann illegaler Content relativ leicht auf andere Hosts ausweichen. Selbst falls ein Web-Filter perfekt wäre, gäbe es immer noch Filesharing oder E-Mail.
Viele Sperransätze haben das Problem, dass sie zu einem „Übersperren“ tendieren – dem Blockieren von Verbindungen, die völlig legal und unbedenklich wären. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Web-Filter aufgrund einer einzigen URL den Zugriff auf eine komplette, ansonst unbedenkliche Domain verweigert. Wird wiederum ein Peer-to-Peer-Verbindungsprotokoll blockiert, stoppt das nicht nur illegales Filesharing, sondern auch jeglichen legalen Datenaustausch, der auf das gleiche Protokoll setzt. (Daniel Schürmann via Pressetext)