Heute, am 12.3., ist der Welttag gegen Internetzensur. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ macht im Zuge dieses Tages auf weltweit zunehmende Internetzensur und Vergeltungsschläge gegen Blogger aufmerksam.

Die Organisation veröffentlicht jedes Jahr im März einen Bericht über die „Feinde des Internets“. Der aktuelle Bericht verheißt nichts Gutes. Rund 120 Blogger sind weltweit inhaftiert, letztes Jahr waren es noch „nur“ 70. In China allein werden 72 Cyber-Dissidenten festgehalten, weil sie sich zu frei ausgedrückt hatten.
Als Feinde des Internets listen die Reporter ohne Grenzen Saudi Arabien, China, Ägypten, den Iran, Usbekistan, Syrien, Tunesien und Vietnam. In Burma, Kuba, Nord Korea und Turkmenistan, ebenfalls Mitglieder der Feindesliste, mache man sich sogar die Mühe, die Bevölkerung fast vollständig vom Internet auszuschließen.
Russland und die Türkei wurden erstmals zur Liste der Länder hinzugefügt, die „unter Beobachtung“ stehen. In Russland werden sogenannte „extremistische“ Websites gebannt und Blogger arrestiert. ROG sieht die Gefahr, dass das Internet zum politischen Kontrollwerkzeug wird. In der Türkei kritisierte man, dass die Besprechung von Tabu-Themen zur Blockade tausender Seiten führte. Dazu zählen unter anderem Themen, die ethnische Minderheiten wie Kurden und Armenier betreffen.
Doch auch die westlichen Länder stehen in der Kritik. Hier werde das Internet unter dem Deckmantel des Kampfs gegen die Kinderpornographie oder Diebstahl intellektuellen Eigentums zunehmend zensiert. Dies mache sich besonders in Australien, Frankreich, Italien und Großbritannien bemerkbar. Gelobt wurden dagegen die skandinavischen Länder, die den Zugang zum Internet zum Grundgesetzt erklärt hatten (Beyond-Print berichtete).
Der vollständige Bericht findet sich hier.
(Imke Hans | Quellen: Pressetext.at, Golem.de, RSF.org)